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Gesundheit aktuell

Arthrose

Schmerzen lindern und mehr Beweglichkeit erlangen

Mehr als fünf Millionen Deutsche leiden unter Arthrose (aus dem Griechischen "arthos" für Gelenk und "ose" für Zustandsveränderung) - die meisten ab dem 60. Lebensjahr. Mit zunehmendem Alter verbraucht sich dabei langsam die schützende Knorpelschicht, bis irgendwann Knochen auf Knochen reibt.

Stopp! So halten Sie die Krankheit auf

Ursachen können erbliche Veranlagung, starke Fehlbelastungen, Verletzungen oder auch Übergewicht und falsche Ernährung sein. Knotige Verdickungen, Schmerzen, eine zunehmende Versteifung und arthritische Entzündungen sind die Symptome der Arthrose. Hände, Lendenwirbelsäule, Schultern, Füße und Knie sind am häufigsten betroffen. Die degenerative Erkrankung ist nicht heilbar. Wenn Knorpel einmal zerstört ist, kann er nicht wieder hergestellt werden. Das Fortschreiten der Arthrose dagegen kann stark verlangsamt oder sogar gestoppt werden.

Schulmedizinische Therapie

Die Behandlungsmethoden, die in konservativen Therapien von Arthrose eingesetzt werden, sind zahlreich. Dazu gehören neben der Schmerztherapie mit nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR) wie Ibuprofen der Einsatz von Kortison bei Entzündungen sowie Physiotherapie, Massagen und Hilfsmitteln wie Schuheinlagen, Einlagen und Wärmekissen. Je stärker die Arthrose fortgeschritten ist, desto eher kommen auch chirurgische Eingriffe infrage. Diese reichen von der Mikrofrakturierung, bei der Knochen angebohrt werden, um die Knorpelneubildung anzuregen, über absichtliche Versteifungen bis hin zum künstlichen Gelenk.

IGEL-Leistung mit Hyaluron

Es gibt aber auch erfolgsversprechende Alternativen, die nicht oder nur in bestimmten Fällen von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen werden, wie z. B. Akupunktur gegen Schmerzen. Es handelt sich größtenteils um sogenannte IGEL-Leistungen. Die gängigste ist das Spritzen von Hyaluronsäure in die betroffenen Gelenke. Der körpereigene Stoff hat - anders als das Spritzen von Kortison - keine nennenswerten Nebenwirkungen und soll laut bisherigen Studien Schmerzen lindern, die Gleitfähigkeit der Gelenkflüssigkeit verbessern und verbliebenen Knorpel stabilisieren.

Hoffnungsträger PRP

Noch in der Testphase befindet sich ein weiterer vielversprechender Stoff - PRP (plättchenreiches Plasma). In Labortests konnte es ebenfalls Knorpelzellen stabilisieren und noch wirksamer als Hyaluron sein.

Alternative Ansätze durch Heilpraktiker

Das Schröpfen, Eigenbluttherapien und der Einsatz von Blutegeln gehören zu den alternativen Behandlungsansätzen. Darüber hinaus setzt man vermehrt auf homöopathische Medikamente wie Globuli, Schüßler-Salze und traditionelle Heilpflanzen. Hierbei handelt es sich um Hagebutte, Löwenzahn und Brennnessel, die seit jeher bei der Arthrose-Therapie eingesetzt werden. Eine weitere Möglichkeit ist eine Magnetfeldtherapie, bei der mit einer elektrischen Spule ein magnetisches Feld erzeugt wird, das die Knorpelzellen reaktivieren, die Gelenke abschwellen und Schmerzen lindern soll.

Die Selbsthilfe ist das A und O

Für welche Behandlungsmethode Sie sich auch entscheiden, ohne Ihr Zutun wird sie kaum zum gewünschten Ziel, der Schmerzfreiheit und Gelenkigkeit führen. Diese vier Wege können Sie dabei zum Ziel führen:

Weniger Gewicht auf den Gelenken

Bauen Sie Übergewicht ab! Jedes überflüssige Pfund ist eine zusätzliche Last für Ihre Gelenke. Besonders bei Arthrose des Stützapparates, der Knie oder Füße ist dies der wichtigste Schritt.

Immer in Bewegung bleiben

Vermeiden Sie, wo Sie können, langes Sitzen, Stehen oder Liegen und bleiben Sie aktiv. Was schmerzt, belasten wir intuitiv nicht, aber das ist bei Arthrose fatal. Ohne Bewegung versteifen die Gelenke, die Durchblutung des Knorpels wird schlechter und er baut sich weiter ab. Sport ist aber nicht gleich Sport - gelenkbelastende Sportarten wie Jogging können mehr schaden als helfen. Sportarten wie Nordic Walking, Schwimmen oder leichtes Fahrradfahren sind bei Arthrose ideal.

Wenn die Arthrose Ihre Hände versteift, sollten Sie ein spezielles Handtraining durchführen, um sie wieder geschmeidiger und vor allen schmerzfrei zu machen. Dabei helfen sogenannte Handtrainer - kleine Fingerexpander aus Silikon mit fünf Schlaufen für die Finger und einem Mittelteil in der Handinnenfläche. Diese kleinen Expander trainieren die Fingergelenke und Handmuskeln, wenn der Handtrainer auseinandergezogen wird. Täglich fünf bis zehn Minuten Training genügen, um den Fingern wieder mehr Beweglichkeit zu geben. Auch zwei Golfbälle können zum Trainingsgerät werden, indem Sie diese auf der Handinnenfläche umeinander kreisen lassen.

Einseitige Belastungen vermeiden

Schultertaschen, Tragetaschen und alles, was eine asymmetrische Belastung verursacht, sind schlecht für den Krankheitsverlauf. Benutzen Sie Einkaufsroller oder ergonomisch geformte Rucksäcke für Ihre Besorgungen und alles, was getragen werden muss.

Verzicht auf Fleisch

Für die meisten Arthrosegeplagten ist dieser Punkt mit Abstand der schwierigste, aber in vielen Studien wurden die Symptome der Arthrose und das Fortschreiten der Erkrankung allein durch eine fleischlose Ernährung um mehr als ein Drittel reduziert. Wer zusätzlich auf glutenhaltige Lebensmittel, Alkohol und stark Gezuckertes verzichtet und mehr Zwiebelgemüse, wie z. B. Knoblauch, Lauch und Zwiebeln zu sich nimmt, kann sogar eine Verbesserung um mehr als die Hälfte nur durch die Ernährung erreichen. Zwiebelgemüse enthält Stoffe, die die Zahl der schädigenden Enzyme am Knorpelgewebe reduzieren. Gute Besserung!

Autor: Samira Aikas

HBZ · 09/2017
 
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