Teil 3 - Heilsame Brunelle
Kleine Kräuterkunde - diese Pflanzen helfen
In diesem Teil unserer kleinen Kräuterkunden-Serie stellen wir Ihnen die Brunelle (Prunella vulgaris, Herba Prunellae) vor, die auch 'kleine Braunelle' genannt wird (nicht mit den Vögeln zu verwechseln).
Sie war früher das Mittel der Wahl bei der lebensgefährlichen "Bräune", die man heute als Diphtherie kennt. Aber die unscheinbare Pflanze der Gattung der Lippenblütler (Lamiaceae) kann noch viel mehr.
Unauffällig und überall zuhause
Das Kraut verdankt seinen Namen wahrscheinlich dem früheren Haupteinsatzzweck gegen die Bräune-Krankheit. Man findet die sonnenliebende Pflanze an Wegrändern, auf Wiesen, in Wäldern und Feuchtgebieten. Sie ist immergrün, meistens maximal 30 cm hoch, hat einen spärlich behaarten Stängel und Blätter und blauviolette Blüten mit fünfgeteilten Blüten mit einer helmartigen Oberseite und einer abstehenden Unterseite.
Vergessene Pflanze mit Zukunft
In dieser Heilpflanze sind viele Wirkstoffe in recht hohen Dosen enthalten, was sich schon unsere Vorfahren vor mehr als 4000 Jahren zunutze machten. Darunter sind unter anderem ätherische Öle und Gerbstoffe, die das Kraut zu einem effektiven Mittel bei Halsentzündungen, chronischen Atemwegserkrankungen und Verdauungsproblemen machen. Aber auch bei zu hohem Blutdruck können sie ganz ohne Medikamente eine Senkung herbeiführen. Eine Wirkung macht die Brunelle gerade für Medizin und Kosmetikindustrie spannend: Sie kann sich immer mehr als ein alternatives Mittel gegen Herpes behaupten. Viele, die an dieser wiederkehrenden Viruserkrankung leiden, sind nach einiger Zeit immun gegen die schulmedizinischen Mittel wie Aciclovir und können so auf die pflanzliche Alternative zurückgreifen. In der traditionellen chinesischen Medizin heißt sie "Xia Ku Cao" und wird neben den bekannten Einsatzgebieten auch anstelle der chemischen Keule Ritalin als Mittel für Kinder mit ADHS eingesetzt.
So nimmt man die Brunelle zu sich
Gurgellösung bei Hals- und Rachenschmerzen und -infektionen: Frische oder getrocknete Braunelle-Blüten werden mit heißem, nicht kochendem, Wasser übergossen und für etwa eine halbe Stunde stehengelassen. Danach siebt man alle Pflanzenteile heraus und gurgelt mit der Lösung. Da keine Nebenwirkungen bekannt sind, können Sie das Gurgeln wiederholen, sobald der Rachen wieder wehtut.
Tee bei Verdauungsproblemen, Halsschmerzen, Infektionen im Mund- und Rachenraum und zum Senken des Blutdrucks: Zwei Teelöffel des frischen oder getrockneten Krauts reichen aus, um damit einen Becher Tee zuzubereiten. Dieser sollte etwa fünf bis acht Minuten ziehen.
Quellen: Antioxidant and Antibacterial Activities of Extracts from Wild and in Vitro-Raised Cultures of Prunella vulgaris sowie das Kräuterhaus Hamburg
Autor: VHSt
HBZ · 01/2018
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