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Der Berg ruft...

Energieberg Georgswerder

40 Meter über Normalnull, ein Blick von den Harburger Bergen bis zur Hamburger Innenstadt: Vom Energieberg Georgswerder aus sehen Sie Hamburg, wie Sie es noch nicht kennen.

Der Ort hat es - im wahrsten Sinne des Wortes - in sich: Sieben Millionen Kubikmeter Müll liegen hier unter der begrünten Schutzabdeckung. Es ist ein faszinierender Ort mit einer besonderen Geschichte. Sie beginnt nach dem 2. Weltkrieg: In durch Kleiabbau entstandene Gruben wird Trümmerschutt abgelagert. Hausmüll und Bauschutt folgen. Mit dem Wirtschaftswunder in den 1950er Jahren wächst nicht nur das Einkommen der Deutschen, sondern auch deren Müllmenge. Langsam türmt sich der Berg auf. Zusätzlich zum Hausmüll werden auch chemische Sondermüllabfälle auf dem Gelände deponiert. 1979 wird die Deponie schliesslich geschlossen. Müll soll zukünftig verbrannt werden. Es gibt Pläne, das Gelände in einen Park umzugestalten. Doch durch Verrottungsprozesse im Inneren des Müllberges tritt Deponiegas aus. 1983 wird zudem auch noch Dioxin in Teilen des Geländes nachgewiesen, es folgen Untersuchungen, Massnahmenfindungen und Bürgerproteste. Das Gelände wird schliesslich in einem langen Bauprozess gesichert, Sickerflüssigkeiten und Grundwasser werden noch heute aufwändig gereinigt.

Anfang der 1990er Jahre wird das Potential des Ortes für Windenergie erkannt und die erste Windkraftanlage gebaut. Im Zuge der Internationalen Bauausstellung IBA, die von 2007 bis 2013 den Stadtteil Wilhelmsburg und damit auch Georgswerder städtebaulich neue Impulse gibt, wird das Potential der Energiegewinnung mit einer neuen Windkraftanlage, einer Photovoltaik-Anlage und der Nutzung der Abwärme des Berges voll ausgeschöpft. Neben der Nutzung des Deponiegases können so 4.000 Haushalte mit erneuerbarer Energie versorgt werden. 20 Prozent der Privathaushalte der Insel Wilhelmsburg beziehen somit ihren Strom vom Energieberg.

Auch der Wunsch der Bevölkerung, die Öffnung des Geländes, wird erfüllt. Seit 2013 steht der Berg interessierten Besucherinnen und Besuchern offen. Sie haben die Möglichkeit, auf dem die Bergkuppe umlaufenden Horizontweg zu schlendern, den Blick auf die Stadt und das Umland zu geniessen und im Informationszentrum eine aufwändig produzierte Multimediashow anzusehen. Sie informiert zur Geschichte des Ortes, zu erneuerbaren Energien und auch über moderne Abfallwirtschaft und Recyclingmethoden.

Autor: VHSt

HBZ · 05/2015
 
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