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Weltnaturerbe Wattenmeer in Hamburg

25 Jahre Nationalpark Hamburgisches Wattenmeer

Vor 25 Jahren, am 9. April 1990, beschloss die Hamburgische Bürgerschaft die Einrichtung des Nationalparks Hamburgisches Wattenmeer. Der mit Abstand grösste und international bedeutendste Naturschatz der Stadt liegt rund 105 km Luftlinie vom Rathaus entfernt in der Aussenmündung der Elbe.

Seine herausragende Qualität zeigt das europäische Schutzgebiet seit 2011 durch seine Anerkennung als Teil des UNESCO Weltnaturerbes Wattenmeer, der höchsten internationalen Auszeichnung, die die Stadt Hamburg je erhalten hat.

Hamburgs Nationalpark ist einmalig, um Natur zu erleben. Es ist etwas Besonderes, am Neuwerker Deich zu beobachten, wie zwei Mal am Tag das Meer hinter dem Horizont verschwindet und anschliessend wieder an das Ufer der Insel brandet während im Hintergrund die Schiffe in den Hamburger Hafen fahren. Hamburg schützt jetzt seit 25 Jahren diese einmalige Naturlandschaft und es bleibt eine Daueraufgabe der Hamburgerinnen und Hamburger. Denn Hamburg hat sich verpflichtet, diesen Naturschatz von Weltrang für die nachkommenden Generationen zu bewahren und das wilde Wattenmeer mit seiner besonderen Dynamik und als Knotenpunkt für die Rastvögel auf ihrem ostatlantischen Vogelweg zu erhalten.

In seiner 35. Sitzung in Paris hat das UNESCO-Welterbe-Komitee am 27. Juni 2011 beschlossen, auch den Nationalpark Hamburgisches Wattenmeer als Teil des Weltnaturerbe Wattenmeer in die Liste der Welterbestätten der Menschheit einzuschreiben. Er komplettiert damit zugleich den deutschen Anteil des grenzüberschreitenden Welterbegebietes nach der bereits erfolgten Anerkennung des Wattenmeeres in den Niederlanden, in Niedersachsen und Schleswig-Holstein im Juni 2009.

Die Gründung des Nationalparks war entscheidend, um die von der UNESCO geforderte dauerhafte Unversehrtheit des Gebiets zu erreichen. Der Nationalpark, zu dem auch die Düneninseln Scharhörn und Nigehörn und die bewohnte Insel Neuwerk gehören, war von Anfang an das am konsequentesten geschützte Gebiet im gesamten Wattenmeer mit weitreichenden Verboten zur Fischerei, zur Jagd und auch mit Einschränkungen zum Betreten. Er bietet aber mit ausdrücklichen Ausnahmen auch Entwicklungsmöglichkeiten zur traditionellen Bewirtschaftung der Insel Neuwerk, des traditionellen Wattwagenverkehrs zum Festland und besonders die ausdrücklich gewünschte Förderung des einmaligen Naturerlebnisses.

Die Historie des Nationalparks

Die Anfänge des Naturschutzes im hamburgischen Wattenmeer liegen bereits am Anfang des 20. Jahrhunderts. Zu dieser Zeit begann der damalige Insellehrer Heinrich Gechter, systematisch Aufzeichnungen zum Vogelschutz vorzunehmen und erkannte so die Bedeutung der weit vorgelagerten Scharhörn-Plate für den Seevogelschutz. 1939 wurde die Insel Scharhörn zu einer sogenannten Vogelfreistätte erklärt. Schon damals wurde sie ehrenamtlich betreut wie heute: von Hamburgs ältestem Naturschutzverband, dem Verein Jordsand.

Schutzgebietserweiterungen rund um die Inseln Neuwerk und Scharhörn wurden seit den 1960er Jahren vorgenommen. Mit der Einrichtung des Nationalparks wurde der Schutz des hamburgischen Wattenmeeres im Jahr 1990 dann komplettiert und Hamburg seinem hohen Anspruch an einen konsequenten Wattenmeerschutz gerecht.

Bereits 1 ½ Jahre nach dem Bürgerschaftsbeschluss wurde die Nationalpark- Verwaltung gegründet. Deren Mitarbeiter setzten sich von Beginn zum Ziel, den Nationalpark gemeinsam mit der Neuwerker Bevölkerung und in enger Kooperationen mit den Nationalpark- Verwaltungen in Schleswig-Holstein und Niedersachsen zu entwickeln.

Im Jahr 1992 wurde zunächst eine ständige Nationalpark-Station eingerichtet. Parallel dazu wurde das hamburgische Wattenmeer als exemplarisches Gebiet zur Erprobung nachhaltiger Wirtschaftsweisen identifiziert und als UNESCOBiosphärenreservat anerkannt. Zur Unterstützung dieses Prozesses begannen im März 1993 die bis heute halbjährlich stattfindenden Neuwerker Inselgespräche, anlässlich derer die Ziele und Massnahmen des Wattenmeerschutzes mit den Neuwerkern und zuständigen Behörden im unmittelbaren Austausch vorgestellt, diskutiert und weiter entwickelt werden.

Nachdem in den 1990er Jahren eine annähernd komplette Bestandsaufnahme der schutzwürdigen Güter erstellt wurde, konnte Hamburg ab dem Jahr 2000 das Umweltbeobachtungsprogramm für das Wattenmeer initiieren, das den Zustand und die Veränderungen des Ökosystems wissenschaftlich dokumentiert. Als besonders interessant erwies sich dabei neben der Dokumentation der Salzwiesen, Brutvögel und Seehunde die weitere Entwicklung der Inseln Scharhörn und Nigehörn. Beide wandern, aber unterschiedlich schnell, beide wachsen, aber in unterschiedliche Richtungen, und zwar zusammen. Die Inseln zeigen als ein besonders deutliches Beispiel, was passiert, wenn man der natürlichen Dynamik in der Natur über längere Zeit Platz gibt und sie gewähren lässt.

Zur Förderung des Naturerlebnisses wurde im Jahr 2004 das "Nationalpark- Haus Neuwerk" als Informationszentrum eingerichtet, das durch einen Erlebnis- Pfad und durch die zahllosen Exkursionen, die der Verein Jordsand oder die Nationalparkverwaltung in einem gemeinsamen Veranstaltungspgrogramm alljährlich anbieten, ergänzt wird. Seit 2008 wurden auch die Inselkinder zu Junior-Rangern ausgebildet.

Autor: VHSt

HBZ · 05/2015
 
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