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Klaus Bliesener

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Der VHSt - mehr als ein Verein! Die meisten Mitglieder kommen aus den verschiedensten Bereichen des öffentlichen Dienstes. Viele führen oder führten interessante, nicht alltägliche Funktionen aus. In lockerer Folge stellen wir Mitglieder vor, um aufzuzeigen, wie verschiedenartig sich die VHSt-Familie zusammensetzt.

Unser heutiger Gesprächspartner ist Klaus Bliesener, der Ende Dezember 1999 in den wohlverdienten Ruhestand eintrat und wie er sagt "auf ein bewegendes berufliches Leben eines Verwaltungsbeamten" zurückblickt.

Geboren in Stralsund, hatte er nach seinem Abitur am Sachsenwald Gymnasium in Reinbek die Ausbildung zum gehobenen allgemeinen Verwaltungsdienst in der hamburgischen Verwaltung abgeschlossen. Am 1. April 1961 trat er seinen Dienst in der damaligen Schulbehörde (später Behörde für Schule, Jugend und Berufsbildung) an. Er durchwanderte massgebende Aufgabenbereiche in der Personalverwaltung, Organisation und im Haushaltswesen. Aber irgendwie fehlten ihm besondere Herausforderungen bzw. Highlights in den verschiedenen Funktionen, obgleich er es innerhalb von 9 Jahren immerhin zum Regierungsamtmann schaffte.

Dies änderte sich spontan, als er 1972 einer Arbeitsgruppe der Behörde gemeinsam mit Kollegen des hamburgischen Rechnungshofes zugeordnet wurde. Projektziel waren die Organisationsstrukturen und die Effektivität der Aufgabenerledigung in drei Ämtern zu überprüfen und Vorschläge für eine Optimierung zu entwickeln. Die wirkungsvolle Vorgehensweise des Rechnungshofes entsprach voll seinen beruflichen Intentionen. Erfolgreich bewarb er sich dann als Rechnungsprüfer beim RH und wurde 1975 zum RH versetzt. "Sie können sich sicherlich vorstellen, dass dieser Wechsel bei einigen Leitungskräften der Behörde nicht gerade gut ankam, weil sie negative Folgen für die Behörde fürchteten", warf Klaus Bliesener schmunzelnd in das Gespräch ein. Sie sollten mit ihrer Vermutung Recht behalten. Bereits mit seinen ersten Prüfungsfeststellungen "entsetzte" Klaus Bliesener die Leitung der BSJB, in dem er eine langjährige fehlerhafte Berechnung des Lehrerbedarfs feststellte. Eine überbehördliche Arbeitsgruppe bestätigte seine Feststellungen, dass der von der BSJB geltend gemachte Lehrerbedarf um 145 Stellen (jährlich rund 7,1 Mio. DM) zu hoch angesetzt war. Seine Arbeit bereitete ihm viel Freude, zumal er immer wieder mit neuen Herausforderungen konfrontiert wurde. An vielen weiteren Prüfungsfeststellungen der Prüfungsgruppe, die häufig auch im Jahresbericht veröffentlicht wurden, war er beteiligt.

Allerdings musste er sich erst daran gewöhnen, dass die Entwurfsfassungen der Prüfungsberichte immer wieder geändert wurden und manchmal sogar unabhängig davon, ob aus der Sicht des Prüfers der Zusammenhang und das Verständnis beim Leser noch sichergestellt waren. Besonders stolz war er, als er anlässlich der Beratungen des Jahresberichts im Rechnungsprüfungsausschuss fachlich Auskunft geben musste, was in der Regel von Seiten des Hofes nur den Mitgliedern des Kollegiums vorbehalten ist. Dies war ein berufliches Highlight für ihn.

Eine neue berufliche Herausforderung kam 1982 auf ihn zu. Auf Drängen des Vorsitzenden der "Vereinigung der Prüfungsbeamten" bewarb er sich erfolgreich um einen der vier Beamtensitze im Personalrat und löste bereits nach drei Jahren den amtierenden Vorsitzenden ab. Bei der Wahl 1988 bestätigte er dies Ergebnis mit 103 von 114 möglichen Stimmen. Auch bei der Wahl 1997 fielen noch 90 Prozent der Stimmen auf ihn, obwohl sich in der Zwischenzeit die Mitarbeiterschaft vor allem durch den Zuwachs an Rechnungsprüferinnen deutlich verändert hatte. Seine Personalratsarbeit, für die er von seinen dienstlichen Aufgaben zu 50 Prozent freigestellt war, erforderte stets eine Gratwanderung, um einerseits die Interessen des Rechnungshofes bzw. seines Präsidenten mit den Interessen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Einklang zu bringen. Im Rahmen der vertrauensvollen Zusammenarbeit und schwierigen Verhandlungen gelang es ihm, dass die Referentenstellen A 13 Regierungsrat in den verschiedenen Prüfungsgruppen bis zu seinem Ruhestand fast ausschliesslich durch hausinterne Kolleginnen und Kollegen des gehobenen Dienstes besetzt worden sind. Auch an verschiedenen Handlungsleitlinien hatte der Personalrat entscheidend mitgewirkt, so zum Beispiel an Leitsätzen zur fachlichen Zusammenarbeit, zur Delegation von Handlungsbefugnissen und zur Zusammenarbeit im Mitarbeiter-/ Vorgesetztenverhältnis.

Klaus Bliesener denkt gerne an seinen bewegenden beruflichen Werdegang zurück, wie er abschliessend nochmals betont. Insbesondere sein Wirken beim Rechnungshof und sein Engagement als Personalratsvorsitzender fand nicht nur bei den Kolleginnen und Kollegen sondern auch bei seinen Vorgesetzten viel Anerkennung und grosse Wertschätzung. Super Wahlergebnisse und die Beförderung zum ORR ist seine abschliessende berufliche Bilanz.

Kurz vor seiner Pensionierung musste B. nach einem Schlaganfall seine Lebensweise ändern. Er ist jetzt vor allem für seine Frau und ihre Zeppelin-Forschung da, organisiert gelegentlich Treffen mit den ehemaligen Kollegen und kümmert sich liebevoll um seine Enkelin und seinen Enkel.

Autor: VHSt

HBZ · 06/2015
 
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