Titelfoto: © Ansicht des Chilehauses (c) stahlpress
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Kleinste Fähre Deutschlands für Personen und Fahrräder
Die historische Fähre Kronsnest
Seit dem 1.Mai 1993 ist dieses kleine Kulturgut nun wieder in Betrieb als kleinste Fähre Deutschlands und einzige nur von Hand betriebene Fähre in Schleswig-Holstein.
Jährlich mehr als 7.200 Personen nutzen bei einer Wanderung oder einer Radtour durch die schöne Marsch die Gelegenheit, die "Bundeswasserstrasse Krückau" zwischen Seester und Neuendorf auf traditionelle Weise zu überqueren. Jedes Jahr an Wochenenden und Feiertagen pendelt sie zwischen dem nördlichen und südlichen Krückau-Ufer hin und her und verbindet die etwa fünf Kilometer flussabwärts von Elmshorn gelegene Ortschaft Neuendorf/ Kronsnest (Kreis Steinburg) mit dem gegenüber liegenden Dorf Seester (Kreis Pinneberg).
Freiwillig, einfach aus Spass an der Sache transportieren die gut ausgebildeten und "staatlich geprüften Fährleute" mit der Lizenz zur Personenbeförderung bei Wind und Wetter ihre wertvolle Ladung über den kleinen Fluss: Fussgänger, Wanderer, Touristen, Radfahrer und Fährräder nur mit ihrer Muskelkraft. "Wriggen" ist das Zauberwort, das für den zuverlässigen und umweltfreundlichen Antrieb des nach altem Vorbild aus Eichenholz gezimmerten Fährkahns sorgt. Dabei mussten die heute geltenden Sicherheitsvorschriften berücksichtigt werden. Zur Sicherheit befinden sich Rettungskissen, Verbandskasten, Notriemen sowie ein Anker an Bord. Sie unterliegt mit der Betriebserlaubnis den gleichen Vorschriften wie die grossen Fähren.
Die kleine Flussfähre, urkundlich erwähnt seit 1576, war früher wichtiges Bindeglied auf einem alten Handelsweg. Seit Jahrhunderten wurden hier Menschen, Tiere, Güter und Handelswaren über die Krückau befördert. Das Privileg, aber auch die Pflicht zum Fährdienst hatte der jeweilige Besitzer der Katenstelle, die direkt an der Deichstöpe liegt.
Da die Krückau Tide-abhängig ist, hat sie auch in Kronsnest unterschiedliche Wassertiefen und -breiten. Bei Hochwasser ist der Fluss gut vier Meter tief und fast 40 Meter breit, bei Niedrigwasser nur knapp einen Meter tief und nicht einmal 16 Meter breit.
Seit die Fähre wieder fährt, hat sie sich zu einem Mittelpunkt des Lebens und geselligen Beisammenseins beidseits der Krückau entwickelt. Jedes Jahr wird die Fährsaison mit einem grossen Fest eröffnet. Im Laufe der Saison locken viele Veranstaltungen und wechselnde Ausstellungen im "Stöpenkieker", ein kleines Minimuseum direkt am Anleger der Fähre die Neuendorfer und unzählige Besucher aus den umliegenden Städten und Gemeinden an.
Autor: VHSt
HBZ · 10/2015
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