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Weltweit bekanntestes Weihnachtslied

Stille Nacht, heilige Nacht

Stille Nacht, heilige Nacht gilt weltweit als das bekannteste und berühmteste Weihnachtslied. Jeder kennt das Lied, jeder singt es.

Schnell bahnte sich das Lied seinen Weg aus Österreich in die ganze Welt. Selbst in den Schützengräben des Ersten Weltkrieges erklang es auf beiden Seiten der Front. Bing Crosby machte es zum Klassiker der Musikgeschichte. Heute ist das Lied rund um den Globus in über 300 Sprachen und Dialekten zu hören. In Österreich, wo es komponiert wurde, ist es als Inbegriff des Weihnachtsbrauchtums zum "Immateriellen UNESCO-Kulturerbe" erklärt worden.

Stille Nacht! Heilige Nacht!"

Im Jahr 1816 verfasste der österreichische Priester und Dichter Joseph Mohr in Mariapfarr im Lungau den Text von "Stille Nacht! Heilige Nacht!" in Form eines Gedichtes. Ein Jahr später kam er im August 1817 nach Oberndorf bei Salzburg, um den dortigen Pfarrprovisor Josef Kessler zu unterstützen.

Am 30. Dezember 1854 beschrieb der Organist und Lehrer Franz Xaver Gruber in der "Authentischen Veranlassung" die Entstehungsgeschichte des weltberühmten Liedes: "Es war am 24. Dezember des Jahres 1818, als der damalige Hilfspriester Herr Joseph Mohr bei der neu errichteten Pfarre St. Nicola in Oberndorf dem Organistendienst vertretenden Franz Gruber (damals zugleich auch Schullehrer in Arnsdorf) ein Gedicht überreichte, mit dem Ansuchen eine hierauf passende Melodie für 2 Solostimmen samt Chor und für eine Gitarre-Begleitung schreiben zu wollen. Gruber überreichte noch am 24. Dezember 1818 dem Musik kundigen Mohr seine Komposition. Da diesem das Lied gefiel, wurde es noch am selben Abend im Rahmen der Christmette gesungen. Mohr sang dabei Tenor und übernahm die Begleitung mit der Gitarre, Gruber sang Bass. Das Lied fand bei der Oberndorfer Bevölkerung, die damals hauptsächlich aus Salzach Schiffern und Schiffbauern bestand, allgemeinen Beifall".

In der "Authentischen Veranlassung" steht nichts über die Motive, die zur Entstehung des Liedes führten. Einer Legende nach sei jedoch die Orgel in der Oberndorfer Kirche wegen ihres schlechten Zustands nicht bespielbar gewesen. Deswegen hätten die beiden Autoren für den Heiligen Abend ein Lied mit Gitarrenbegleitung geschaffen.

Es war der 24. Dezember 1818, als "Stille Nacht! Heilige Nacht!" in der St.-Nikolaus-Kirche in Oberndorf bei Salzburg seine Welturaufführung durch die beiden Autoren erfuhr und Text und Melodie des Liedes die Kirchgänger total begeisterten. An jenem Abend, als die beiden Männer, unterstützt von dem Chor, vor dem Hauptaltar in der Kirche standen und zum ersten Mal das Weihnachtslied sangen, ahnte niemand, welchen Erfolg diese Komposition in der ganzen Welt haben würde.

Dass dieses Lied aus dem kleinen Dorf in das Land hinausgetragen wurde, wird dem Orgelbaumeister und Handwerker Karl Mauracher aus Fügen im Zillertal zugeschrieben. Mauracher kam in der folgenden Zeit mehrere Male nach Oberdorf, um die Orgel zu überholen. Während er in der Kirche St. Nikolaus arbeitete, bekam er eine Kopie der Komposition und nahm sie mit nach Hause.

Von Mauracher wurde das Lied auch an eine andere Zillertaler Händler- und Sängerfamilie weitergegeben, an die Strasser in Laimach bei Hippach. Sie nahmen das Lied in ihr Repertoire auf und - so meldete das Leipziger Tageblatt - sangen es in Leipzig im Dezember 1832. Das Lied erntete einen stürmischen Beifall.

Von da aus trat "Stille Nacht! Heilige Nacht!" seinen Siegeszug durch die deutschen Länder und um die ganze Welt an. Als das Lied in ganz Europa berühmt war, war Joseph Mohr bereits tot und der Komponist unbekannt. Obwohl Franz Xaver Gruber der Musikverwaltung in Berlin geschrieben hatte, dass er der Komponist sei, wurde jahrelang angenommen, dass es ein Werk Mozarts, Haydns oder Beethovens sei. König Friedrich Wilhelm IV. von Preußen ist es zu verdanken, dass die Autoren heute noch bekannt sind: Seine Hofkapelle wandte sich 1854 an das Stift Sankt Peter (Salzburg) mit der Bitte um eine Abschrift des Liedes. Auf diesem Weg stieß man eher zufällig auf den noch lebenden Komponisten Franz Xaver Gruber, der daraufhin seine "Authentische Veranlassung zur Composition des Weihnachtsliedes 'Stille Nacht, Heilige Nacht'" handschriftlich verfasste.

Dennoch dauerte die Kontroverse um die Urheberschaft der Melodie bis ins 20. Jahrhundert. 1995 wurde sie endgültig beendet, als ein lange verloren gegangenes Manuskript von "Stille Nacht", das einzige "Stille Nacht"-Autograph aus der Hand von Mohr, beglaubigt wurde. Das Autograph war vor 1830 entstanden und seine Untersuchung legte nahe, dass sich die Datierung "1816" auf den Zeitpunkt der Abfassung des Textes bezog. In der oberen rechten Ecke des Schriftstückes hatte Mohr geschrieben: "Melodie von Fr. Xav. Gruber".

Sechs Strophen für die Ewigkeit, aber drei Strophen sind die gebräuchliche Fassung des Liedes:

Stille Nacht! Heilige Nacht!
Alles schläft; einsam wacht
Nur das traute hochheilige Paar.
Holder Knabe im lockigen Haar,
Schlaf in himmlischer Ruh!
Schlaf in himmlischer Ruh!

Stille Nacht! Heilige Nacht!
Hirten erst kundgemacht
Durch der Engel Halleluja.
Tönt es laut von Ferne und Nah:
Christ, der Retter ist da!
Christ, der Retter ist da!

Stille Nacht! Heilige Nacht!
Gottes Sohn! O wie lacht
Lieb aus deinem göttlichen Mund,
Da uns schlägt die rettende Stund,
Christ in deiner Geburt!
Christ in deiner Geburt!


Die beiden Glasfenster der Stille-Nacht-Capelle in Oberndorf

Die beiden Fenster zeigen die Liedschöpfer Joseph Mohr und Franz Xaver Gruber. Das Altarbild besteht aus einem Holzrelief von Hermann Hutter, das aus dem Jahre 1915 stammt. Die Kapelle ist das gesamte Jahr über täglich von 8.30 bis 18.00 Uhr geöffnet.

Autor: VHSt, (Quelle: Mein Oesterreich.info)

HBZ · 12/2015
 
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