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Titelfoto: © Ansicht des Chilehauses (c) stahlpress

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DENKMALSCHUTZ

Hotel Atlantic Kempinski wurde Denkmal

Das mehr als 100 Jahre alte Hamburger Atlantic Hotel steht nun offiziell unter Denkmalschutz. Schon länger wurde das Grandhotel als "erkanntes Denkmal" geführt. Seit November 2010 prägt die Denkmalschutz-Plakette als wichtige Auszeichnung das Eingangsportal des Nobelhotels.

Dem Kempinski-Hotel und der Stadt Hamburg geht es vor allem darum, die Weltkugel auf dem Dach und die Gründerzeit-Architektur zu erhalten. Laut Gutachten des Denkmalschutzamtes liegt der Erhalt des weissen Prachtbaus aus "stadtarchitektur- und sozialgeschichtlichen Gründen sowie zur Bewahrung charakteristischer Eigenheiten des Stadtbildes im öffentlichen Interesse."

Neben dem Hotel Atlantic sind insgesamt mehr als 1.800 Denkmäler in Hamburg auf der Liste der geschützten Denkmäler eingetragen. Das Grandhotel Denkmal zeigt, welche historische und gesellschaftliche Bandbreite die Hamburger Denkmallandschaft umfasst - die Tankstelle aus den 1950er Jahren ist ebenso dabei wie die Hauptkirche St. Katharinen und dieses beeindruckende "Weisse Schloss" der Jahrhundertwende.

Hoteldirektor Peter Pusnik erklärte: "Das Hotel Atlantic ist untrennbar mit der Geschichte der Hansestadt verbunden und prägt durch seine Architektur das Stadtbild. Dass es nun unter Denkmalschutz gestellt wurde, unterstreicht die Bedeutung des Hauses als eines der Wahrzeichen der Stadt."

Denn das Hotel Atlantic dokumentiert als aussergewöhnlich gut erhaltenes, qualitativ hochwertiges Beispiel den inzwischen seltenen Typ des "Palast-Hotels". Dessen Merkmale sind eine luxuriöse Ausstattung, der Anspruch und die Grösse des Hauses. So besteht der fünfgeschossige Altbau aus vier Gebäudeflügeln, die um einen Innenhof angelegt sind. Im Nordwesten hat er eine Palastfassade. Das Hotel veranschaulicht auch die grossbürgerlichen Lebensverhältnisse im späten Kaiserreich. Dazu gehörten auch Reisen mit entsprechend luxuriösen Unterkünften.

Das Hotel Atlantic wurde zwischen 1907 und 1909 gebaut. Die Pläne für das repräsentative Gebäude lieferte das Bremer Architekturbüro von Friedrich Wellermann und Paul Frölich. Am 2.Mai 1909 wurde es mit einem feierlichen Gala-Dinner eröffnet. Der Reeder Albert Ballin war an der Gründung des Hotels beteiligt, um dort eine adäquate Unterbringung für die 1.-Klasse-Passagiere der Hapag zu schaffen.

Das Grandhotel zielte von Anfang an auf anspruchsvolles Publikum ab.

Bis heute stehen viele prominente Besucher auf der Gästeliste des Traditionshauses: Vom Schah von Persien, Mohammad Reza Pahlavi und Gattin Kaiserin Soraya (1955), Charles de Gaulle (1962), Kaiser Haile Selassie, Josephine Baker, Zarah Leander, Gina Lollobrigida, Aristoteles Onassis, Maria Callas, Willy Brandt, Oskar Kokoschka, Herbert von Karajan, Neil Armstrong, Juliette Gréco, Henry Kissinger, Plácido Domingo, Giorgio Armani, Morgan Freeman, Andre Agassi, David Copperfield, Michael Jackson, Arnold Schwarzenegger bis Helmut Schmidt.

Das Haus wurde nach zweijähriger Bauzeit am 2. Mai 1909 eröffnet. Erster Restaurantdirektor war der damals bekannte Koch Franz Pfordte, der zusammen mit seinem ersten Küchenchef, Alfred Walterspiel, für die Kochkunst in dem Palast an der Alster sorgte. Um die Bedeutung der Küche hervorzuheben, erhielt das Hotel den Namen "Atlantic-Pfordte", der auf einem Dachgitter oberhalb der Fassade in riesigen Buchstaben angebracht wurde.

Zwischen 1945 und 1950 diente das Hotel der britischen Besatzungsmacht als Unterkunft für Offiziere.

Seit 1957 gehört das Hotel Atlantic zur Kempinski-Hotelgruppe. 1997 fand im Hotel ein Teil der Dreharbeiten zum James Bond-Film "Der Morgen stirbt nie" mit Pierce Brosnan statt.

2003 wurde der Wellnessbereich der "Energy Clinic" eröffnet. Das Angebot umfasst traditionelle chinesische Anwendungen und "Rejuvenation" Behandlungen.

2004 wird mit dem "PrivateMax" das erste Privatkino in einem deutschen Grandhotel eröffnet.

Am 2. Mai 2009 feierte das Atlantic sein 100-jähriges Jubiläum. Die Hamburger Prominenz und Stammgäste waren zu einem modern inszenierten Jahrhundert-Tanztee unter dem Motto "100 Jahre Leidenschaft. 100 Jahre Gastfreundschaft. 100 Jahre Heimat" eingeladen.

Im Juli 2009 übernimmt Peter Pusnik die Position des Geschäftsführenden Direktors des Hotel Atlantic.

Berühmter Dauergast und prominenter Bewohner des "Weissen Schlosses an der Alster" ist seit vielen Jahren der Musiker und Maler Udo Lindenberg. Als Junge hat er mal geäussert: da würd' ich gern mal eine Nacht schlafen!

Seine Bilder malt er im "Spitzweg-Stübchen" unterm Dach. "Und manchmal auch im Ballsaal", sagt Lindenberg. "Dann kleben die das Parkett mit Folie ab und los geht's. Das dem Hotel angegliederte Restaurant "Tsao Yang" sowie eine Galerie im Hotel sind geschmückt mit so genannten "Likörellen" Lindenbergs.

Es zählt zu den besten Hotels der Welt, wurde mehrfach zum besten Hotel Deutschlands gewählt. Das Hotel liegt zentral und innerstädtisch zwischen Hamburgs Aussenalster und dem Hauptbahnhof. Es gibt 244 luxuriös eingerichtete Zimmer und Suiten, Pool, Sauna, Solarium und Fitnesseinrichtungen.

Das Hotel Atlantic ist auch bekannt für seine insgesamt 13 Ballsäle, die Platz für bis zu 1200 Gäste bieten. Mehrere regelmässige Veranstaltungen im Jahr finden hier statt, zum Beispiel der Hamburger Presseball und der "Ball über den Wolken", der seit 1950 in den Festsälen des Atlantic gefeiert wird. Am 12. Februar 2011 findet der 61. "Ball über den Wolken" in den Festsälen statt. Dieser Ball gilt als Höhepunkt der Hamburger Ballsaison.

Die Fassade des Hotels wurde 2008 aufwendig saniert. Anfang des Jahres 2010 hat die umfangreichste Generalrestaurierung in der über 100jährigen Hotelgeschichte begonnen. Sämtliche Zimmer und Suiten werden stilgerecht saniert und völlig neu gestaltet. Die Restaurierungsarbeiten an dem Gründerzeitbau finden in zwei völlig separaten Phasen, räumlich und logistisch vom Hotelbetrieb getrennt statt. Ab Frühjahr 2011 werden die ersten 140 restaurierten Zimmer und Suiten in klassisch-elegantem Grandhotel-Stil zur Verfügung stehen. Das Hotel und sämtliche öffentlich zugängliche Einrichtungen, wie beispielsweise das Atlantic Restaurant, die Bar, der Wellnessbereich und die Veranstaltungssäle, bleiben uneingeschränkt geöffnet.

Sie dürfen gespannt sein auf Ihr neues Atlantic!

Autor: VHSt
Fotos: Hotel Atlantic Kempinski / Severin

HBZ · 01/2011
 
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