VHSt - Hamburgischer Verein für den öffentlichen Dienst
Hamburgischer Verein für den öffentlichen Dienst
 
Aktuelle Ausgabe
Titelfoto: © Titelbild: Innenraum Stilbruch (c) Stadtreinigung Hamburg

Das Mitgliedermagazin

Hamburgische Zeitschrift für den öffentlichen Dienst

 

Mitglied werden

Profitieren Sie von der Mitgliedschaft im VHSt. Einfach ausdrucken und ausgefüllt an uns senden.

 

BESONDERE VERANSTALTUNGEN


 

Top-Themen

Demografie-Konzept

Hamburg 2030: 'Mehr. Älter. Vielfältiger.'

Der demografische Wandel stellt uns alle vor neue Aufgaben. Eine sich stetig verändernde Gesellschaft und zunehmende kulturelle Vielfalt erfordern neue Strategien des Zusammenlebens.

Um sich diesen Herausforderungen zu stellen und die gesellschaftlichen Chancen demografischer Veränderungen zu nutzen, hat die Stadt Hamburg das Demografie- Konzept "Hamburg 2030: Mehr. Älter. Vielfältiger." beschlossen. Dieses wird nun zusammen mit den Bürgerinnen und Bürgern fortgeschrieben. Zu diesem Zweck wurde eine Online-Beteiligung konzipiert, die allen Hamburgerinnen und Hamburgern die Möglichkeit gab, vom 02. September bis zum 30. September 2016 ihre Hinweise und Anregungen online einzubringen. Zusätzlich wurden aufsuchende Methoden angewendet, um die Bürger vor Ort anzusprechen und nach ihrer Meinung zu fragen. Hierfür wurden in jedem Hamburger Bezirk an einem Vormittag bzw. Nachmittag Beiträge an einem Informationsstand gesammelt.

Der Schwerpunkt des Dialogs lag auf der sozialen Infrastruktur in den Quartieren. Es sollte evaluiert werden, welche Ressourcen und Potenziale bereits existieren und wo Handlungsbedarf besteht. Das Beteiligungsangebot wurde in Hamburg sehr gut angenommen: insgesamt konnten über 1.000 Hinweise gesammelt werden!

Der demografische Wandel stellt uns alle vor neue Aufgaben und Herausforderungen. Doch im Gegensatz zu den meisten Regionen Deutschlands wächst die Hansestadt Hamburg und bleibt verhältnismäßig jung. Durch den Zuwachs nimmt die Vielfalt der kulturellen Hintergründe und Lebenslagen zu. Gleichzeitig verändern sich die gesellschaftspolitischen Rahmenbedingungen. Im Online-Dialog wird gemeinsam über unser zukünftiges Zusammenleben nachgedacht.

Wie wollen wir in Zukunft zusammenleben? Diese Frage stand im Mittelpunkt des Online- Dialogs "Deine Ideen für Hamburg 2030". Über 1.300 Hamburgerinnen und Hamburger haben sich über das Demografie-Konzept "Hamburg 2030" informiert und über die Zukunft der Stadt mitdiskutiert. Besonderes Anliegen waren die Themen Wohnen sowie Mobilität und Verkehr. Die Verfügbarkeit von bezahlbarem und bedarfsgerechtem Wohnraum ist für viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer quer durch alle Generationen vordringlich.

Es gab viele sehr konkrete Beiträge und Anregungen. Diese geben uns nicht nur einen Einblick in das, was die Hamburgerinnen und Hamburger beschäftigt. Die Beiträge machen auch das große Potenzial an innovativen und kreativen Ideen für ein gutes Zusammenleben aller Generationen in Hamburg deutlich. Die Anregungen sollen in die Fortschreibung des Demografie- Konzeptes einfließen.

Ziel des Beteiligungsverfahrens im September war es, gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern neue Strategien zum Zusammenleben zu entwickeln und einer sich stetig verändernden Gesellschaft und zunehmenden kulturellen Vielfalt zu begegnen. Neben 375 Beiträgen im Online-Dialog wurden 588 Antworten auf die Kurzumfragen eingestellt. Zusätzlich wurden 72 Kommentare zu Wortbeiträgen und 99 Bewertungen abgegeben. Im Vergleich zu anderen Online- Dialogen, in denen in einem vergleichbaren Zeitraum von vier Wochen in seltenen Fällen über 1.000 Wortbeiträge eingehen, ist diese Beteiligung ein gutes Ergebnis. Parallel zur Online- Umfrage bestand auch die Möglichkeit, sich an Informationsständen in der Stadt direkt zu informieren und zu beteiligen.

Für viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer aller Altersgruppen ist die Verfügbarkeit von bezahlbarem und altersgerechtem Wohnraum vordringliches Thema. Exemplarisch wurden mehr Wohngemeinschaften für ältere Menschen und Mehrgenerationenhäuser gewünscht. Die gute wohnortnahe Versorgung wurde als positiver Aspekt für das Älterwerden in Hamburg hervorgehoben. Weitere Wünsche waren der barrierefreie Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs sowie der Erhalt von Grünflächen als Orte der Begegnung und Erholung.

Viele Personen äußerten auch konkrete Vorschläge und Wünsche für die Gestaltung ihres Wohnumfeldes und das nachbarschaftliche Miteinander. Kleine, verkehrsberuhigte Quartiere mit kurzen Wegen, guten Versorgungsmöglichkeiten und einer Infrastruktur, die den Bedarfen unterschiedlicher Generationen gerecht wird, wurden ebenso beschrieben wie der Wunsch nach Nachbarschaftsbörsen für Unterstützungsangebote oder generationenübergreifenden, stadtteilbezogenen Begegnungsorten mit Cafés und zusätzlichen Beratungsangeboten.

Auch der Nutzen von alternativen Mobilitätskonzepten wurde oft thematisiert: Im Innenstadtbereich rund um die Alster, also den allseits beliebten Wohngegenden, brauchen 70% der Leute kein eigenes Auto und würden durch den Umstieg auf eine Kombination aus ÖPNV, Fahrrad und Carsharing auch noch eine Menge Geld sparen. Wunsch für 2030 ist ein Hamburg, in dem viele Menschen diesen Trend erkannt haben und ihm gefolgt sind, wodurch ganze Straßenzüge umgestaltet und begrünt werden können.

Zum Thema Wohnen wurde vor allem die Mietpreisentwicklung innerhalb der Stadt kritisch beurteilt: "Um zu vermeiden, dass sich Hamburg entwickelt wie andere Metropolen, in denen Normalverdiener nicht mehr am urbanen Leben teilhaben können, bedarf es einer drastischen Einschränkung privater Investments und Deckelung der Mieten. Umfangreiche Förderung sozialen Wohnbaus und Förderung von Genossenschaften oder ähnlicher Modelle sind geboten. Nicht nur finanzielle Förderung, sondern auch initiative Erarbeitung und Vorstellung von Möglichkeiten, in der Stadt bleiben zu können.

Besonders viel Zustimmung und Aufmerksamkeit unter den Teilnehmenden fand ein innovativer Ansatz, in dem sich für eine nachhaltige und gemeinschaftliche Quartiersentwicklung ausgesprochen wurde. "Ich wünsche mir, dass Hamburg mehr Vielfalt wagt und 2 - 3 bunte, lebendige und klein teilige Quartiere plant und baut. Leuchtturmprojekte für eine lebenswerte, vielfältige und nachhaltige Stadt, bei deren Entwicklung Architekten, Stadtplaner, Umweltforscher, Sinnstifter und Anwohner gemeinsam neue Lösungen entwickeln und dabei das Glück der Menschen in den Mittelpunkt stellen".

Weitere, immer wiederkehrende Themen im Dialog waren "Hilfsangebote für pflegebedürfte Menschen", "Grünflächen innerhalb der Stadt" sowie "Wartezeiten in Bürgerämtern".

Die zahlreichen Anregungen werden nun daraufhin geprüft, wie sie in die Fortschreibung des Demografie-Konzepts aufgenommen werden können. Der Folgebericht soll im Jahr 2017 fertiggestellt werden.

Autor: VHSt
Fotos: hamburg.de

HBZ · 02/2017
 
Weitere Meldungen:

Aufgeblättert: Buchtipp

Pfeffersäcke mit Nilpferdpeitsche

"Pfeffersäcke" - so nannte der Volksmund die durch Gewürzhandel wohlhabend gewordenen Kaufleute der norddeutschen Hanse spöttisch....
HBZ · 3/2024
 

Geschichten aus Hamburgs Geschichte

Das Chilehaus

Ikone des Backsteinimpressionismus: Das Chilehaus wurde vor 100 Jahren fertiggestellt...
HBZ · 3/2024
 

Nachwuchsnetzwerk zu Besuch

Neujahrsfeier YouNet

Auch in diesem Jahr fand die Neujahrsfeier des Nachwuchskräftenetzwerks YouNet in den Räumlichkeiten des Vereins Hamburger Staatsbeamten r. V. statt....
HBZ · 3/2024
 

Erfolgreichster Bildungsminister Deutschlands tritt ab

Schulsenator a. D. Ties Rabe

Es ist mehr als ungewöhnlich, dass ein scheidender Bildungsminister mit Lob überhäuft wird....
HBZ · 3/2024
 

Ihr Recht in der Praxis

Schlechte Bewertung - was tun?

Heute möchte ich Ihnen eine Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts zum Thema "Beurteilung" vorstellen (Urteil des 2. Senats vom 12. Oktober 2023, Aktenzeichen 2 A 7.22) - ...
HBZ · 3/2024
 

Das Netzwerk des Führungsnachwuchses

Die Ratten-AG

Sie nennen sich selbst "Ratten". Es zeugt von Selbstbewusstsein und Humor, sich nach Tieren zu benennen, die viele eher als Schädlinge betrachten würden. Dabei gelten die Nager zugleich ...
HBZ · 3/2024
 
 
 
 

TOP