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Elbtower

Zukunft der östlichen HafenCity

Die Pläne für eine Hochhausbebauung an den Elbbrücken in der HafenCity werden jetzt konkret. Olaf Scholz, Erster Bürgermeister, stellte im Rathaus die Rahmenbedingungen für das herausragende Bauprojekt öffentlich vor.

Als kraftvoller Abschluss der HafenCity-Entwicklung im Osten und zugleich als Auftakt für das Zentrum Hamburgs ist ein Zeichen setzendes Hochhaus an den Elbbrücken vorgesehen.

Besondere Qualitäten werden gefordert: ein skulpturales Hochhaus, ein besonderer Gebäudeabschluss und ein nachhaltiges Bauvorhaben auf höchstem internationalem Standard. Circa 200 Meter hoch darf es werden. Als Nutzungen kommen Büro, Hotel, Ausstellungs- und Veranstaltungsflächen, eventuell auch Wohnen in Betracht. Die öffentlichkeitsbezogenen Nutzungen können das Haus auch zu einem Treffpunkt für HafenCity, Rothenburgsort, Veddel und für ganz Hamburg machen. Die Weichen für die Bauherrensuche und Realisierung werden jetzt gestellt. Das Projekt wurde auch auf der internationalen Immobilienmesse in Cannes vorgestellt. In 2018 soll der private Bauherr feststehen, dann entscheidet die Hamburgische Bürgerschaft. Baubeginn könnte 2020/2021 sein.

Die Idee, an den Elbbrücken, außerhalb des Einflussbereichs der historischen Hamburger Stadtsilhouette, einen signifikanten Eingang zur Hamburger Innenstadt zu schaffen, geht bis in die ersten Anfänge der HafenCity zurück. Mehr als 20 Jahre ist es her, dass Volkwin Marg mit seiner "Prinzipskizze" erste Ideen für die HafenCity als Erweiterung der Hamburger Innenstadt an der Elbe entwarf: Unübersehbar sind als östlicher Abschluss des neuen Stadtviertels, zwischen die beiden Elbbrücken, zwei Hochhäuser platziert. Wenige Jahre später, im Jahr 1999, schlugen im ersten städtebaulichen Wettbewerb für die HafenCity viele Entwürfe ebenfalls an diesem Standort Hochhäuser vor, und so wurde eine Hochhausbebauung in den Masterplan und in das städtebauliche Konzept der HafenCity aufgenommen. Diese Idee wurde später in den Planungen für die Olympischen Spiele oder den Chicago Square immer wieder bestätigt.

Nach nunmehr sechzehn Jahren Planungs- und Bauzeit wächst die HafenCity mit großen Schritten in Richtung Osten. Im Untergrund wird seit 2013 an der 1,3 Kilometer langen Verlängerung der U4 gebaut. Ende 2018 wird die neue Station "Elbbrücken" eröffnen, ab 2019 wird sie durch eine gläserne Fußgängerbrücke mit der ebenfalls neuen S-Bahn-Station verbunden. Für das östlichste Quartier Elbbrücken ist die Infrastruktur- und Grundstücks-entwicklung weit fortgeschritten. Daher stellt sich jetzt die Frage, wie der bislang noch undefinierte Ort an den Elbbrücken als besonderer und würdiger Abschluss der mehr als 20-jährigen HafenCity-Entwicklung und als neuer Ort für Hamburg gestaltet werden soll.

Der Eingang zur inneren Stadt und das Ende der Seeschifffahrtsstraße der Elbe an den Elbbrücken sollen dadurch einen gemeinsamen prägnanten Ort bekommen. Der Standort markiert einen im Stadtbild Hamburgs hoch bedeutsamen, über weite Distanzen erkennbaren Ort, - in diesem Sinne ist er langfristig einzigartig und wird keine weiteren Hochhausprojekte nach sich ziehen. Mit dem "Elbtower" wird ein markanter Stadteingang geschaffen, der dem Bild der Stadt von Süden, von Norden außerhalb der Sichtlinie der Kirchtürme, von Westen und von Osten deutliche Konturen verleiht. Einzig an diesem Ort kann Hamburg in die Höhe wachsen, ohne das historische Stadtbild und die traditionelle Stadtsilhouette der Kirchtürme zu beeinträchtigen.

Bei diesem Bauprojekt handelt es sich um eine komplexe und anspruchsvolle Aufgabe, die eine erhebliche Vorlaufzeit für Planung, Gewinnung geeigneter Bauherren sowie Realisierung in Anspruch nehmen wird. Der Zeitpunkt, um das Projekt einer Hochhausbebauung an den Elbbrücken in Angriff zu nehmen, ist daher und auch auf Grund des hohen Immobilieninteresses, das sich auf Hamburg und die HafenCity richtet, gut gewählt.

Grundlage für die Grundstücksauslobung ist ein skulpturales Hochhaus mit einem unverwechselbaren Gebäudeabschluss, das den einzigartigen Charakter des Standortes an den Elbbrücken betont, und gleichzeitig wird der historische Elbübergang in besonderer Weise gewürdigt. Anders als ursprünglich im Masterplan vorgesehen und auch anders als viele Hochhausprojekte weltweit wird der "Elbtower" gemischt genutzt sein, mit Büros, Hotelflächen und eventuell sogar Wohnungen. Das Hochhaus steht auf einem Sockel, der mit öffentlichen Nutzungen wie Ausstellungs- und Kulturflächen, Gastronomie, mit Veranstaltungs- und Konferenzflächen oder Einzelhandel trotz der Lage zwischen Hauptverkehrsstraßen einen urbanen, öffentlichen Charakter entfalten wird.

Gesucht wird ein Bauherr oder ein Realisierungsteam, das die besondere Herausforderung einer vertikal gemischten Struktur eines Hochhauses sowie eines ästhetisch gelungenen, nachhaltigen Gebäudes entwickeln und realisieren kann sowie entsprechende (internationale) Referenzprojekte vorweisen kann. Nach einer viermonatigen Ausschreibungsphase schließt sich ein mehrmonatiges Verhandlungsverfahren mit maximal zwei Bewerbern an. Die letztendliche Entscheidung über den Bauherren und das Konzept sowie über das Architekturbüro und den Architekturentwurf wird - bei einem Projekt dieser Größenordnung und Tragweite für die Stadt - die Hamburgische Bürgerschaft haben.

Autor: VHSt
Fotos: HafenCity GmbH

HBZ · 04/2017
 
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