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Partnerschaften

Hamburgs Partnerstädte

Hamburg hat aktuell neun Partnerstädte - verteilt auf mehrere Kontinente: St. Petersburg, Marseille, Shanghai, Dresden, Osaka, Leon, Prag, Chicago und Dar-es-Salaam.

Geschichte der Partnerschaften

Man kann die Historie der Hamburger Städtepartnerschaften grob in drei Phasen einteilen. Die ersten beiden Partnerschaften mit St.Petersburg (damals noch Leningrad) 1957 und Marseille 1958 fielen in die Zeit des Kalten Krieges. Der Ausbau der Beziehungen zu einer sowjetischen und einer französischen Stadt hatte zunächst vor allem eine Bedeutung für die Aussöhnung mit den Nachbarn.

Erst in den späten 1980er-Jahren schloss Hamburg die nächsten Partnerschaften. Diese folgten grob zwei Richtungen: "Entlang der Elbe" und "Hinaus in die Welt". Die Kooperationen mit Dresden (1987) und Prag (1990) gehören zu den Elbpartnerschaften - auch wenn Prag nicht direkt an der Elbe liegt, besteht doch eine Verbindung über das Flusssystem. Die anderen Partnerschaften lassen sich unter dem Motto "Hinaus in die Welt" zusammenfassen. Dazu gehören die 1986 geschlossene Kooperation mit der chinesischen Hafenstadt Shanghai, und die Partnerschaften mit dem japanischen Osaka (1987), dem nicaraguanischen León (1989), mit Chicago (1994) und die Kooperation mit Dar es Salaam in Tansania (2010).

Hamburg wählt seine Partner in der Regel nach klaren Prinzipien aus. So sollen die Partnerstädte, wie Hamburg, zwar nicht Hauptstädte sein (Ausnahme: Prag), dafür aber dynamische Metropolen, deren Bedeutung an die der Hauptstädte heranreicht. "Wichtig für erfolgreiche Partnerschaften ist es, dass man sich auf Augenhöhe begegnet, dass die Partnerstadt eine ähnliche Größe und Bedeutung hat", sagt Corinna Nienstedt, Leiterin Internationales bei der Handelskammer Hamburg. "Auch eine vergleichbare Wirtschaftsstruktur ist wichtig, also etwa eine ähnliche Bedeutung des Hafens." Zudem sollte es bereits intensive Verbindungen zwischen den Bürgern der Städte geben. "Uns ist es wichtig, dass wir nur offizielle Städtepartnerschaften eingehen, wenn es schon enge Beziehungen zwischen Vereinen oder Institutionen gibt", so Staatsrat Wolfgang Schmidt. Insgesamt wendet Hamburg derzeit rund 640.000 Euro im Jahr für alle Partnerschaften auf.

Die Initiative für die erste Städtepartnerschaft ging vom Stadtsowjet des damaligen Leningrad aus. In Hamburg und vor allem im Auswärtigen Amt reagierte man zunächst skeptisch. Eine Senatsdelegation reiste dennoch nach Leningrad, und schließlich "besiegelten zum ersten Mal in der deutschen Geschichte eine deutsche und eine sowjetische Stadt einen Freundschaftsvertrag, dessen mündlicher Abschluss bis heute Garant dafür ist, dass sich die Beziehungen zwischen den beiden Städten im Laufe von fünf Jahrzehnten stetig verbessert haben", wie es auf der Internetseite des Senates zu den Städtepartnerschaften heißt.

Russland - St. Petersburg (1957)

Der Hamburger Hafen ist Russlands Drehscheibe für den Handel mit der EU. Die 1957 geschlossene Kooperation mit St. Petersburg ist Hamburgs älteste Städtepartnerschaft.

Frankreich - Marseille (1958)

Die Kooperation stand bei ihrer Gründung 1958 ganz im Zeichen der Aussöhnung. Heute stehen beide Metropolen vor ähnlichen Herausforderungen wie Wohnungsbau oder Umweltschutz.

China - Shanghai (1986)

Shanghai und Hamburg stehen in engem Kontakt. Die Hansestadt ist für China das Tor zu Europa - und umgekehrt gilt Hamburg als idealer Brückenkopf nach China.

Deutschland - Dresden (1987)

Die Elbe ist die Lebensader Hamburgs und der sächsischen Hauptstadt. Heute symbolisiert die Partnerschaft die Überwindung der deutschdeutschen Teilung.

Nicaragua - Leon (1989)

Nicaragua zählt zu den ärmsten Ländern der Welt. Die Verbindung zu León soll die Lebensbedingungen verbessern und einen Beitrag zur entwicklungspolitischen Bildungsarbeit hier leisten.

Japan - Osaka (1989)

Osaka ist das traditionelle Handelszentrum Japans. Der Anstoß für die Kooperation mit der Hafenstadt kam aus der Wirtschaft.

Tschechische Republik - Prag (1990)

Unter allen neun Partnerstädten ist Prag die einzige Hauptstadt. Hochschulen, Akademien, Bibliotheken und Museen machen Prag zu einem kulturellen Zentrum des östlichen Mitteleuropa.

USA - Chicago (1994)

In Chicago lassen sich zahlreiche Spuren deutscher Einwanderer entdecken, die häufig von Hamburg aus nach Übersee reisten. Beide Städte sind Zentren für Wirtschaft, Medien und Kultur.

Tansania - Dar Es Salaam (2010)

Dar es Salaam ist mit über vier Millionen Einwohnern die größte Stadt Tansanias. Zentraler Wirtschaftsfaktor der pulsierenden Metropole ist der Hafen.

Die lebendigsten und auch wirtschaftlich wichtigsten Städtepartnerschaften pflegt Hamburg mit Shanghai und St.Petersburg. Die Partnerschaften mit Marseille, Chicago und Osaka dagegen könnten ein intensiveres Engagement von Bürger und Politik vertragen, die mit Dresden und Prag sind unbedeutend. Die Entwicklungspartnerschaft mit León wird (noch) vom Herzblut der alten "Soliszene" getragen, die mit Dar es Salaam erscheint dagegen wie eine Totgeburt - da sie bisher weder ökonomisch noch zivilgesellschaftlich mit Leben gefüllt wurde.

Autor: VHSt (Quelle: hamburg.de/partnerstädte)
Fotos: hamburg.de

HBZ · 05/2017
 
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