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Ein zauberhafter Ort

Der Garten der Schmetterlinge

Friedrichsruh im Naherholungsgebiet Sachsenwald östlich von Hamburg kennen viele als Stammsitz der Familie von Bismarck.

Dort liegt ein kleines tropisches Paradies: der Garten der Schmetterlinge. 80 % Luftfeuchtigkeit und Temperaturen um 26 Grad sorgen dafür, dass sich rund 1.000 tropische Falter wohlfühlen. Die etwa 40 Arten leben in einem Glashaus und können dort zwischen blühenden Pflanzen auf mehr als 500 Quadratmetern freifliegen. Die größte Art sind Atlasspinner und Nachtfalter.

Fürstin Elisabeth von Bismarck hat den Schmetterlingsgarten vor 32 Jahren in den historischen Gewächshäusern des Kanzlers Otto von Bismarck gegründet. Noch heute betreibt sie den Garten selbst. Der Garten der Schmetterlinge war er der erste seiner Art in Deutschland. Inzwischen hat er sich zu einem beliebten Ausflugsziel entwickelt.

class="red">Ein zauberhafter Ort für Ausflügler, Naturfreunde und GenießerSeit 1985 fortwährend verändert, vergrößert, verschönert. Zu bewundern sind das Tropenhaus mit Hunderten tropischer Schmetterlinge, Kois im "Singenden Wassergarten", Rosen in formaler Umrahmung, das spirituell anmutende Bambushaus oder eine zauberhafte Brücke zur Insel der Besinnung, übrigens Fürst Otto's Lieblingsplatz.

Besonders faszinierend ist die tropische Farbenpracht frei fliegender Falter aus Südamerika, Afrika und Asien. Auf der Suche nach Nektar fliegen sie zwischen den Besuchern von einer Blüte zur anderen. Entdecken Sie den handtellergroßen Atlas-Spinner aus China, der fast bewegungslos im Tagschlaf verharrt oder den blauen Morpho aus Brasilien, wie er majestätisch durch die Luft gleitet. Erleben Sie, wie nach der geheimnisvollen Metamorphose (Umwandlung) ein bunter Falter aus der Puppenhülle schlüpft und zu seinem ersten Flug startet.

Die meisten Schmetterlingsarten leben nur wenige Wochen

In den Puppenkästen im Tropenhaus können Sie unterschiedliche Schmetterlingspuppen betrachten. Und mit ein wenig Glück erleben Sie hier die Geburt eines Schmetterlings aus nächster Nähe.

Bevor sie als schönste Falter bewundert werden können, durchleben Schmetterlinge die Verwandlungsphasen (Metamorphose) vom Ei über die Raupe zur Puppe schließlich zum Schmetterling. Wie lange das jeweilige Stadium dauert, ist von Art zu Art unterschiedlich und hängt auch von äußeren Bedingungen wie Temperatur, Jahreszeit und Licht ab.

Wer im Tropenhaus oder der freien Natur beobachtet wie Schmetterlinge hintereinander herfliegen und sich dabei mit spielerischer Leichtigkeit umflattern, erlebt sie bei ihrem Balztanz.

Kurz darauf folgt die Paarung. Um die Eier des Weibchens zu befruchten, verbinden sich Weibchen und Männchen mit ihren Hinterleibspitzen. Wenige Tage später legt das Weibchen seine Eier ab.

So unterschiedlich das Aussehen der einzelnen Schmetterlingsarten, so faszinierend verschieden sehen auch ihre Eier aus. Rund, oval oder länglich geformt. Unter dem Vergrößerungsglas betrachtet wirken die Eier wie moderne Skulpturen. Doch auf ihren Futterpflanzen sind sie gut getarnt und oft schwer zu entdecken.

Für die Eiablage benötigt jede Schmetterlingsart eine ganz bestimmte Pflanze. Nämlich die, von der sich die aus dem Ei geschlüpften Raupen ernähren können. Die Weibchen erkennen die Futterpflanze für ihren gefräßigen Nachwuchs mit Geruchsorganen, die sich an Fühlern und Beinen befinden.

In der befruchteten Eizelle entwickelt sich ein kleiner Embryo zur Raupe. Ist das Räupchen groß genug, zerbeißt es die Eihaut. Frisch geschlüpft beginnt es sofort zu fressen, um zu wachsen, denn das ist der Lebensinhalt aller Raupen. Mit ihren kräftigen Kiefern nagen sie sich unbeirrt durch die Blätter ihrer Futterpflanze.

Die Raupenhaut wächst nicht mit. Sobald sie zu eng wird, muss sich die Raupe häuten, das passiert im Laufe des Raupenstadiums fünf- bis sechsmal. Reglos an einem Blatt hängend wartet sie, bis sich unter ihrer alten Haut eine neue gebildet hat. Dann nämlich reißt die zu klein gewordene alte Haut auf und die Raupe hat in ihrer neuen Hülle wieder genug Platz, um sich groß und stark zu futtern. Vor der Verpuppung sucht sich die Raupe ein geeignetes Plätzchen aus. Die Raupen einiger Arten graben sich in den Boden ein, um sich zu verpuppen. Andere hängen sich kopfüber an einem Ast auf, das sind die sogenannten Stürzpuppen, zu denen auch der Bananenfalter (Caligo) gehört. Dann gibt es noch die Gürtelpuppen. Arten wie der Schwalbenschwanz suchen sich einen, nicht allzu dicken, aufrechten Zweig und weben sich zu allererst einen bequemen "Gürtel", der sie an ihrem Ast fixiert, bevor er sich verpuppt.

Unter der Raupenhaut schrumpft und verändert sich der Körper, während sich die Puppe ausbildet. Ist diese Entwicklung vollzogen, wird es Zeit, die alte Raupenhaut samt Kokon ein letztes Mal abzustreifen. Innerhalb der Puppe findet die Verwandlung zum Falter statt, und hier bilden sich Flügel, Beine, Fühler und Saugrüssel bis zu ihrer vollen Größe aus. Oft erkennt man, kurz vor dem Schlüpfen, Teile des Schmetterlings durch die Wände der Puppe. Bald darauf reißt die Puppe ein. Auch hier hat Mutter Natur nichts dem Zufall überlassen und für jede Schmetterlingsart die optimale "Sollbruchstelle" vorgesehen. Ein frisch geschlüpfter Schmetterling krabbelt nämlich mit weichen, gefalteten Flügeln aus seiner Puppe. Zu Fuß muss er einen Platz erreichen, an dem er Luft und Blut in seine Flügel pumpen kann, damit sie sich entfalten. Dabei gibt der Schmetterling eine rötliche Flüssigkeit ab. Bei dieser Flüssigkeit handelt es sich um Stoffwechselausscheidungen aus dem Puppenstadium. Bis zu zwei Stunden kann es dauern, bis Flügel und Haut ausgehärtet sind und sich ein junger Schmetterling sich zu seinem ersten Flug erhebt.

Eine Oase der Ruhe:

das Bambushaus mit Farnen und Wasser. Und in einem "Singenden Wassergarten" plätschert Wasser durch Bambusrohre, Klangspiele erzeugen Töne, Kois leben zwischen seltenen Kamelien und exotischen Pflanzen.

Im Freigelände blühen in verschiedenen Gärten Rosen, Azaleen, Rhododendren und Duftpflanzen. Eine blühende Wiese lockt heimische Schmetterlinge an, ein Bienenschaukasten gibt einen Einblick in das Leben dieser Insekten.

Der Garten der Schmetterlinge in Friedrichsruh - ein faszinierendes Ausflugsziel vor den Toren Hamburgs.

Autor: VHSt
Fotos: Dietrich Severin

HBZ · 09/2017
 
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