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Ganz dem Sanddorn verschrieben

Entdecken Sie die Welt des Sanddorns

Sanddorn ist in vielerlei Hinsicht ein besonderes Gewächs. Nicht nur aufgrund der besonderen Eigenschaften der Sanddorn- Beeren, sondern auch weil die Pflanze selbst eine faszinierende Geschichte erzählt.

Sanddorn gilt heute wie Granatapfel, Cranberry, Goji oder Acai als eine der Superfrüchte. Der Sanddorn-Garten in Werder (Havel) widmet sich umfassend dieser Pflanze, die einst ihren Weg aus Asien nach Europa fand und schon von Hildegard von Bingen erwähnt wurde.

Ganz dem Sanddorn verschrieben:

Die Geschichte eines familiengeführten Unternehmens in Brandenburg

Orangerot, soweit das Auge reicht, dazu der blaue Himmel Brandenburgs. Auf Christine Berger hatte der Anblick der Sanddorn-Felder zur Erntezeit nachhaltige Wirkung. Die leuchtende Sanddorn-Beere ließ sie nicht mehr los.

Die Sanddornfelder in Brandenburg sind ein Erbe aus DDR-Zeiten. Nach der Wende, Anfang der 90er Jahre, pachtete das Ehepaar Berger eine Sanddorn-Plantage bei Werder (Havel) im Land Brandenburg, wenig später das Gelände des heutigen Sanddorn-Gartens in Petzow. Seit über 20 Jahren produziert das Familienunternehmen "Christine Berger" inzwischen Sanddorn-Produkte mit den Früchten aus kontrolliert biologischem Anbau. Die gesamte Produktion - vom Sanddorn-Anbau über die Entwicklung der Produkte bis zum Vertrieb - liegt in einer Hand. Die Früchte reifen frei von Umweltbelastungen und chemischen Düngemitteln auf den rund 100 Hektar großen Feldern bei Werder (Havel) in einer der sonnenreichsten Gegenden Deutschlands. Erntefrisch werden die vitalstoffreichen Sanddorn-Beeren schonend verarbeitet - sei es zu Sanddornsaft, Sanddornöl, Sanddorn-Kosmetik oder vielen weiteren leckeren und gesunden Sanddorn-Produkten.

Am Anfang stand der Sanddornsaft

Am Anfang der Unternehmensgeschichte konzentrierte sich Christine Berger mit der Marke Sandokan auf die Herstellung von Sanddornsaft. Schon bei der Entwicklung zeigte sich: Die Verarbeitung von Sanddorn ist eine echte Herausforderung. Zum einen sollen die Vitamine und Vitalstoffe geschont werden, zum anderen müssen Optik und Geschmackserlebnis stimmen. Heute reicht die Produktpalette der Firma von naturreinem Bio-Sanddornsaft über Sanddorn-Öl bis zu zahlreichen Delikatessen wie Sanddorn-Marmelade, exotischen Sanddorn-Fruchtaufstrichen mit Chili und Guave und Sanddornlikör bis zu einer eigenen Kosmetikserie, die sich die positiven Eigenschaften des Sanddorns zu Nutzen macht.

Heute zählt ihr Unternehmen zu den führenden Sanddorn-Produzenten in Deutschland.

Die Sanddorn-Produkte des Unternehmens können u. a. in Feinkost-Geschäften und -Abteilungen, Reformhäusern, Bio- und Naturkostläden, Souvenirshops und auch bei Geschäften von Handelsketten wie Edeka gekauft werden. Über den Online-Shop des Unternehmens lassen sich die Sanddorn-Produkte direkt vom Erzeuger beziehen.

Aus Überzeugung BIO-Sanddorn

Dass die Qualität der Sanddorn-Produkte stimmen muss, zählt zu den Überzeugungen der Firmenchefin. Im Biotop Sanddornfeld erlangen die Sanddorn-Früchte ihren natürlichen Vitalstoffgehalt. Fauna und Flora sind im ökologischen Gleichgewicht. Viele Produkte sind durch den Hinweis auf die ökologische Herkunft und mit dem Gütezeichen von "Pro Agro" als Brandenburger Qualitätsprodukte ausgezeichnet. Bereits 1996 wurde der Sandokan Sanddorn Likör mit dem CMA-Spezialitäten-Preis der Centralen Marketinggesellschaft der deutschen Agrarwirtschaft ausgezeichnet.

Aus Neugier und Faszination wird eine Geschäftsidee. Alles beginnt mit Sandokan, dem Sanddornsaft. Schon bei der Entwicklung der ersten Produkte zeigt sich, die Verarbeitung von Sanddorn ist eine echte Herausforderung. Zum einen sollen die wertvollen Vitamine- und Vitalstoffe erhalten bleiben und zum anderen müssen Optik und Geschmackserlebnis stimmen. Christine Berger stellte ein Team von Experten aus verschiedenen Bereichen der Lebensmittelherstellung zusammen und es wurden über die Jahre über 50 geschmacksintensive Variationen entwickelt. Vom Sanddorn Secco bis zum exotischen Fruchtaufstrich mit Chili und Guave kann man in den Hofläden heute das gesamte Sortiment kennen- und schätzen lernen.

Christine Berger: "Die Qualität der Rohstoffe muss stimmen - darin liegt der Anspruch und zugleich die Verantwortung. Im Biotop Sanddornfeld erlangen die Früchte ihren natürlichen Vitalstoffgehalt. Fauna und Flora existieren im ökologischen Gleichgewicht".

Nutzung in der Medizin

Volksheilkundlich werden die frischen reifen Sanddornfrüchte und das Sanddornkernöl genutzt. Sanddornfrüchte wendet man in Form von Säften und Extrakten an. Aufgrund ihres hohen Gehalts an Vitamin C verwendet man sie bei Anfälligkeit auf Erkältungskrankheiten, bei fieberhaften Infekten sowie in der Rekonvaleszenz.

Das fette Öl fördert die Wundheilung, diese Eigenschaft wird in Osteuropa schon lange zur Heilung von Strahlenschäden z. B. durch Röntgenstrahlen oder bei Sonnenbrand genutzt. Der versuchsweise Einsatz bei Neurodermitis war dagegen nicht überzeugend. In Mitteleuropa ist Sanddornkernöl neuerdings in zahlreichen Kosmetikprodukten enthalten.

Verwendung als Nahrungsmittel

Für den Frischverzehr hat Sanddorn eher eine geringe Bedeutung. Ansonsten existieren ähnliche Verwendungsmöglichkeiten wie bei anderen Beerenfrüchten, wobei die Verwendung als Fruchtmus, Fruchtsaft und, in getrockneter Form, als Gewürz herausragt.

Als Getränk wird Sanddorn als orangefarbener dicker Fruchtsaft, Nektar und als Bestandteil von Mixgetränken und Cocktails angeboten. Die Beeren werden auch zu alkoholischen Getränken wie Obstwein und Likör (Fasanenbrause) verarbeitet. Sanddornfrüchte werden traditionell auch als aromatische Zutat in Kräuter- und Früchtetees verwendet. In den letzten Jahren sind Kräuter- und Früchteteemischungen mit Sanddornbeeren beliebter geworden. Der säuerliche Geschmack verleiht zum Beispiel Rooibos eine besondere Note. Auch Konfitüre oder Fruchtaufstrich kann aus Sanddorn hergestellt werden.

Die Kerne werden gleichermaßen zur Gewinnung von hochwertigem Pflanzenöl für Hautpflegeprodukte und Nahrungsergänzungsmittel verwendet, wie auch das aus Herstellersicht wertvollere Fruchtfleischöl. Nebenwirkungen bei der Einnahme von Sanddornöl oder Saft, auch über lange Zeiträume, sind nach einer Studie der Universitäten Dresden und Sofia nicht bekannt.

Autor: VHSt
Fotos: Dietrich Severin

HBZ · 11/2017
 
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