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Wein aus deutschen Landen

Deutschlands nördlichster Weinberg am Stintfang

Zum 10jährigen Jubiläum des Stuttgarter Weindorfs zu Gast in Hamburg im Herbst 1995 stifteten der Pro Stuttgart Verkehrsverein und die Weindorf-Wirte ein Kleinod: den Württemberger Weinberg am Stintfang.

An gut 50 Weinreben reifen seither Trauben für einen einmaligen Wein, den Hamburger Stintfang Cuvée, auch liebevoll Hanse Primeur genannt. Dieser Wein ist eine solche Rarität, dass der Präsident der hamburgischen Bürgerschaft ihn nur bei besonderen Anlässen ausschenkt. Gepflegt wird der Württemberger Weinberg oberhalb der Landungsbrücken mit seinen Rebsorten Phönix und Regent vom Wengerter und Weindorf-Wirt Fritz Currle, der die Trauben nach der Lese im Spätherbst mit nach Stuttgart-Uhlbach nimmt und mit seiner Tochter Christel ausbaut. Je nach Jahrgang ergibt die Weinlese bis zu 200 Flaschen Hamburger Stintfang Cuvée: ein Wein, der den schwäbischen Schillerweinen nachempfunden ist - leicht und trocken, säurebetont und entsprechend der meernahen Lage auch etwas würzig. Damit die Rebstöcke unbeschadet das Jahr überstehen, kontrollieren Mitarbeiter der Bürgerschaft regelmässig den Weinberg.

Zum 20jährigen Jubiläum hat der Pro Stuttgart Verkehrsverein den Weinberg um die Hälfte aufgestockt, was dem Weinkeller des Senats gut tut, und besonders den Bürgerschaftspräsidenten erfreut, der künftig ein paar Flaschen mehr an seine Gäste ausschenken darf.

Viele Liebhaber im Ausland


Deutschland importiert nicht nur weltweit die meisten Weine, sondern exportiert auch von Jahr zu Jahr mehr Rebensaft. Das liegt allerdings nicht daran, dass die Anbaugebiete wachsen - vielmehr entwickelt sich die Bundesrepublik zu einem international bedeutenden Umschlagplatz für Chianti, Chardonnay und Co.

Deutschland gilt als Biernation. Doch der Bierkonsum sinkt - seit Mitte der 1970er Jahre um etwa 2 Prozent pro Jahr. Gestiegen ist dagegen die Lust auf Wein: 2009 rannen rund 20 Liter Rebensaft durch die deutsche Durchschnittskehle, vor 50 Jahren war es nur halb so viel.

Doch so viel Wein, wie in Deutschland getrunken wird, können die insgesamt 13 Anbaugebiete hierzulande gar nicht produzieren. Hinzu kommt, dass Deutschland ein klassisches Weissweinland ist - 65 Prozent der deutschen Rebsorten sind weiss und werden zu Riesling, Müller- Thurgau oder Gewürztraminer vergoren.

Rotwein ist somit naturgegeben knapp. Um die Nachfrage zu stillen, wird deshalb kräftig im Ausland geordert: Im vergangenen Jahr passierten rund 1,5 Milliarden Liter Wein die deutsche Grenze. Mit diesem Volumen ist Deutschland der grösste Weinimporteur weltweit. Gefragt sind vor allem italienische Tropfen, die auf der Beliebtheitsskala sogar die heimischen Weine übertrumpfen. Doch auch Frankreich, Spanien sowie Chile und Südafrika sind beliebte Lieferländer.

Andererseits geht aber auch ein grosser Teil der deutschen Weinproduktion in den Export Rund 320 Millionen Liter Wein führten die deutschen Winzer und Kellereien im Jahr 2009 aus. Damit landet die Bundesrepublik auf Platz sieben der grössten Exportländer.

Besonders beliebt sind deutsche Rieslinge und Rivaner in den USA. In den Vereinigten Staaten erzielten die hiesigen Weinexporteure 22 Prozent ihres gesamten Umsatzes. Zweitgrösster Kunde ist Grossbritannien, auf Platz drei folgen die Niederlande. Doch nicht nur die westlichen Länder ordern deutschen Wein - Tropfen aus der Pfalz oder dem Rheingau sind auch im viertgrössten Absatzmarkt Russland beliebt; sogar in China und Südkorea wird deutscher Wein kredenzt.

Dabei legen die Käufer unterschiedlich viel Wert auf Qualität. Während Grossbritannien, die Niederlande und Russland mit 110 bis 160 Euro je Hektoliter (100 Liter) vergleichsweise günstige Weine in Deutschland ordern, die ihre Reise häufig über die hiesigen grossen Lebensmittelketten antreten, lassen sich Amerikaner, Norweger und Chinesen ihre Bestellungen deutlich mehr kosten. Sie zahlen im Schnitt über 300 Euro fiir einen Hektoliter, noch mehr bezahlen Importeure in Singapur oder Hongkong, weil sich lange Transportwege für die fragile Fracht sowie die komplizierten Zollbestimmungen nur bei hochpreisigen Produkten rechnen.

Auch in den Ausfuhren spiegeln sich die Farben der deutschen Reben wider: Zuletzt gingen 154 Millionen Liter deutscher Weisswein, aber nur 52 Millionen Liter deutscher Rotwein pro Jahr in den Export. Dass die Brutto- Weinausfuhren dennoch deutlich über diesen Mengenangaben liegen, hat eine noch relativ junge Ursache: den Re-Export. Hierbei wird Fasswein aus dem Ausland nach Deutschland importiert, wo er von den grossen Kellereien in Flaschen abgefüllt und anschliessend wieder grenzüberschreitend vermarktet wird. Dieser Wein ist nach wie vor ein französisches, italienisches oder neuseeländisches Produkt, doch beim Brutto-Export geht er als deutsches Erzeugnis in die deutsche Statistik ein.

Auch in den Ausfuhren spiegeln sich die Farben der deutschen Reben wider: Zuletzt gingen 154 Millionen Liter deutscher Weisswein, aber nur 52 Millionen Liter deutscher Rotwein pro Jahr in den Export. Dass die Brutto- Weinausfuhren dennoch deutlich über diesen Mengenangaben liegen, hat eine noch relativ junge Ursache: den Re-Export. Hierbei wird Fasswein aus dem Ausland nach Deutschland importiert, wo er von den grossen Kellereien in Flaschen abgefüllt und anschliessend wieder grenzüberschreitend vermarktet wird. Dieser Wein ist nach wie vor ein französisches, italienisches oder neuseeländisches Produkt, doch beim Brutto-Export geht er als deutsches Erzeugnis in die deutsche Statistik ein.

Die Entwicklung der Wein-Re-Exporte verläuft rasant. Im Jahr 1993 entfielen êtwa 3 Prozent der gesamten Ausfuhren aus Deutschland auf dieses Segment, mittlerweile sind 36 Prozent der exportierten Weine Re-Exporte. Damit ist Deutschland zur Drehscheibe im internationalen Weinhandel geworden.

Meist wird Rotwein ein- und dann wieder ausgeführt: Im Jahr 2009 stammten knapp 60 Prozent der Rotweine, die Deutschland exportierte, nicht aus heimischen Anbaugebieten. Bei den Weissweinen dagegen ist nur jede fünfte Flasche ein doppelter Grenzgänger.

(Quelle:iwd)

Autor: Dietrich Severin

HBZ · 10/2011
 
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