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Maritime Denkmäler an den 50er-Schuppen und das neue Deutsche Hafenmuseum

Das Hafenmuseum bekommt Gesellschaft

Achtzig Jahre lang war die "Peking" fern der heimatlichen Gewässer, aber nun ist die Viermastbark zurückgekehrt.

Entdeckt und vor der Abwrackwerft gerettet wurde sie durch die Stiftung Hamburg Maritim (SHM) und deren Mitstreiter. Sie war quasi das Zünglein an der Waage, das den Bund im November 2015 dazu bewog, ein Deutsches Hafenmuseum in Hamburg zu ermöglichen. Für die Rückholung und Restaurierung wurden durch einen Zuschuss insgesamt 120 Millionen Euro bereitgestellt - davon 26 Millionen für die "Peking". Seit August des vergangenen Jahres liegt sie in Wewelsfleth in der Peters Werft und soll so bald wie möglich Teil der Hafenmuseen Hamburgs werden.

Das neue Deutsche Hafenmuseum

"Das neue Museum wird Teil der Stiftung Historische Museen Hamburg", erläutert die Projektleiterin Ursula Richenberger, die baldige Leiterin des neuen Hafenmuseums. Die Standortsuche hat ergeben, dass es wahrscheinlich zwei Orte für die Hamburger Hafenmuseen geben wird. Das bereits existente Hafenmuseum bleibt an seinem historischen Standort im Schuppen 50A, wo auch die "Peking" zukünftig liegen soll. Das Deutsche Hafenmuseum ist für den Kleinen Grasbrook angedacht. Ein geplanter neuer Anleger würde beide Orte auf dem Seeweg miteinander verbinden und ein direktes Erreichen der Landungsbrücken ermöglichen. Die endgültige Standortentscheidung steht allerdings noch aus und wird aktuell von den Genehmigungsbehörden hinsichtlich der Finanzierbarkeit geprüft. Die Eröffnung des Deutschen Hafenmuseums ist für 2025 anvisiert.

Der Publikumsmagnet - das Motorschiff "Bleichen"

Die "Peking" ist aber nicht das einzige Prachtstück, das durch die Stiftung Maritim gerettet wurde und das Museum um eine Attraktion bereichern wird. Den Anfang und damit auch die Gründung der Stiftung Hamburg Maritim machte die Entdeckung und Rettung des Dampfschiffs "Schaarhörn" Ende der 80er-Jahre in Schottland durch Joachim Kaiser, der heute Vorstandsmitglied der Stiftung ist. Außer Hafenkränen, mit deren Rettung sich die Stiftung auch befasst, gehören zu den beplankten Zeitzeugen Segelschiffe, ein Dampfschiff und verschiedene Maschinenfahrzeuge, darunter auch die "Bleichen". Sie ist der letzte Stückgutfrachter ihrer Art und lief 1958 vom Stapel. Eine Besonderheit ist der Laderaum Luke II, der bereits seit Jahren als Veranstaltungsort für das Elbjazz oder das Harbour Front Literaturfestival dient. Den "kleinen Salon" im Mittschiffs-Aufbau kann man auch für private Veranstaltungen vom SHM mieten. Dieses Jahr im März fährt die "Bleichen" zum ersten Mal wieder zur See. Auch auf allen anderen Schiffen können Besucher mitfahren. Der Erlös aus Charter- und öffentlichen Fahrten kommt vollständig dem Erhalt des jeweiligen Schiffes zugute.

Das Hafenmuseum Hamburg im Schuppen 50A

Das Hafenmuseum Hamburg befindet sich auf dem vor mehr als 100 Jahren angelegten und denkmalgeschützten Gelände eines Kaizungenensembles, das seinerzeit einen optimalen Umschlag zwischen Seeschiff und Landverkehr gewährleistete. Bis Ende der 60er-Jahre ist hier über den Bremerkai der Südamerikaverkehr abgewickelt worden. Durch den Einsatz des Containers haben die heutigen Terminalanlagen eine ganz andere Struktur.

Das Hafenmuseum Hamburg hat den Südteil des Schuppens 50A und die daran liegende Freifläche von der Stiftung Hamburg Maritim gemietet. Hier wird eine Vielzahl von Exponaten gezeigt. Die Sammlung umfasst Beispiele der materiellen Kultur der letzten 100 Jahre aus Güterumschlag, Schifffahrt, Schiffbau und Meerestechnik. Auf der Pontonanlage im Hansahafen sind die schwimmenden Objekte des Museums zugänglich.

Die komplette Sammlung wird durch ehrenamtliche Fachleute vermittelt, die ihr Arbeitsleben im Hafen verbracht haben oder noch verbringen. Sie werden unterstützt durch freie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die gerade die jungen Museumsbesucher an die spannende Geschichte des Hafens und die Veränderungen der Arbeit heranführen.

Das Konzept des Hafenmuseums wurde von Achim Quaas, Oberkustos des Museums der Arbeit entwickelt. Es wurde als Außenstelle des Museums der Arbeit 2005 eröffnet und 2008 auf insgesamt 2.500 Quadratmeter erweitert.

Großes Programm im Hafenmuseum Hamburg

Am 1. April wird das Museum nach der Winterpause wieder seine Tore öffnen. "In der Winterzeit haben wir die Exponate inventarisiert, die Schiffe überholt und neue Programminhalte für den Sommer erarbeitet, wie z.B. zum 50-jährigen Jubiläum des Containers in Hamburg. Zudem arbeiten wir stetig an neuen Programmpunkten und Schulkooperationen", erklärt Carsten Jordan, Leiter des Hafenmuseums Hamburg. Im Museum erwartet die Besucher neben jeder Menge Arbeitsgerät auch die dort wieder aufgebaute, mehr als 100 Jahre alte Lotsenstube der Brunsbütteler Elblotsen. Bei der "Langen Nacht der Museen" ist das Hafenmuseum, laut Jordan, einer der größten Publikumsmagneten. Viele Vorführungen von beispielsweise Hafentauchern und weitere Programmpunkte wie ein Poetry-Slam erwarten die Gäste.

Ehrenamtliche Helfer in allen Bereichen sind beim Hafenmuseum Hamburg und der Stiftung Hamburg Maritim immer willkommen!

Hafenmuseum Hamburg
Australiastraße Kopfbau Schuppen 50 A, 20457 Hamburg, Tel. (040) 73 09 11 84, www.hafenmuseum-hamburg.de

Öffnungszeiten: Montag, Mittwoch bis Freitag 10 bis 17 Uhr, Samstag und Sonntag 10 bis 18 Uhr, Dienstag geschlossen

Eintrittspreise: 6,50 € für Einzelbesucher, ermäßigt 4 €, freier Eintritt unter 18 Jahren

Anfahrten:
Mit dem Schiff: Maritime Circle Line ab Landungsbrücken Brücke 10, HADAG-Fähre 73 bis Argentinienbrücke mit Anschluss Buslinie 256

Mit Bus und Bahn: S-Bahn Veddel, dann Bus Linie 256 bis Australiastraße/Hafenmuseum

Mit dem Auto: Veddeler Damm

Stiftung Hamburg Maritim
Australiastraße Kopfgebäude Schuppen 52 A, 20457 Hamburg, (040) 751 14 69 -10, www.stiftung-hamburg-maritim.de


Autor: VHSt
Fotos: Stiftung Historische Museen Hamburg (c) Sinje Hasheider, (c) J. Kaiser, Samira Aikas

HBZ · 04/2018
 
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