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Titelfoto: © Ansicht des Chilehauses (c) stahlpress

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Historische Bauten, Parks und archäologische Stätten

Tag des offenen Denkmals

Vom 7. bis 9. September finden die Tage des offenen Denkmals in Hamburg statt. Der eigentliche Tag des offenen Denkmals ist bundesweit Sonntag, der 9. September 2018, aber in größeren Städten wie Hamburg und Berlin gibt es so viele Führungen, Besichtigungen, Vorträge und kulturelle Veranstaltungen, dass der Tag dort auf drei Tage verlängert wird.

Entdecken, was verbindet

Das diesjährige Motto lautet "Entdecken, was uns verbindet" und bezieht sich auf den Leitgedanken des Europäischen Kulturerbe-Jahrs 2018. Am ersten Tag findet die Auftaktveranstaltung statt in einem historischen Pumpwerk von William Lindley auf dem Gelände von Hamburg Wasser. Dabei wird ein gemeinsamer Blick auf unser kulturelles Erbe hinsichtlich wechselseitiger Einflüsse geworfen. Außerdem wird hinterleuchtet, wie die verschiedenen Techniken, Stile und Baumaterialien die verschiedenen Regionen miteinander verbunden haben.

Große Angebots- und Programmvielfalt

Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz koordiniert seit 1993 bundesweit den Tag des offenen Denkmals, der 2018 sein 25-jähriges Jubiläum feiert. In unserer Stadt organisiert wie jedes Jahr die Stiftung Denkmalpflege Hamburg das Denkmalwochenende. Dabei gibt es dieses Jahr nicht nur Führungen, Vorträge und kulturelle Angebote wie Konzerte und Lesungen für Erwachsene, sondern auch ein umfangreiches Familienprogramm mit Festen, Rallyes und Mitmachangeboten.

Wie in jedem Jahr gehören zu den 140 Orten und Veranstaltungen nicht nur öffentliche, sondern auch private, die sonst nicht zugänglich sind. Barkassen- Shuttles verbinden am Sonntag den Hamburger Hafen mit dem Harburger Binnenhafen und in Bergedorf fährt ein historischer Omnibus die Besucher von Ort zu Ort. Um zu erfahren, wann die Führungen stattfinden und wo eine rechtzeitige Anmeldung nötig ist, sollten Sie sich schnell ein Programm besorgen. Seit Mitte August liegt das vollständige Programm vielerorts aus und kann im Internet eingesehen werden (siehe Infokasten).

Neben Kirchengebäuden, Gewölben, Tunneln und Kaufmannshäusern können Besucher vieles erkunden, u. a. Gärten, Friedhöfe und Palais, Theater und Schulen, maritime Zeitzeugen, Forsthäuser, Kasernen und Stifte, Speicher und Firmenzentralen. Das Angebot reicht von A wie Astronomiepark bis Z wie Zollhaus und hält somit für jeden Interessierten etwas parat.

Wir stellen Ihnen jetzt schon drei spannende Attraktionen vor: den Eiskeller in Nienstedten, den Schellfischtunnel und die historischen Bauten auf dem Ohlsdorfer Friedhof.

Der Eiskeller des Hotels Louis C. Jacob

Einst diente der historische Eiskeller unter dem Hotel Louis C. Jacob in Nienstedten als Kühlraum. Sein Fund war ein Glücksfall: Bei der Restaurierung des Hauses vor einigen Jahren entdeckten die Architekten das Unikum aus dem Jahre 1850, dessen Mauerwerk sich wegen der guten Belüftung in einem erstaunlich guten Zustand befand. Eine kunstvolle Wendeltreppe führt hinab in ein meterhohes Ziegelsteingewölbe, wo vor der Erfindung des Kühlschrankes Getränke und Speisen auf Eisblöcken aus der zugefrorenen Elbe bis weit in den Sommer frisch gehalten wurden.

Der Schellfischtunnel

Der Hafenbahntunnel Altona, im Volksmund Schellfischtunnel genannt, ist ein stillgelegter, 961 m langer Eisenbahntunnel, der den Bahnhof Altona mit den ehemaligen Gleisanlagen der Altonaer Hafenbahn und dem Altonaer Fischereihafen verband. Dort beförderte man von 1876 bis 1992 leichtverderbliche Waren vom Altona-Kai am Kühlhaus Neumühlen unter der May-Brauer-Allee zum Bahnhof. In den 1990er-Jahren wurden im Bereich des Altonaer Hafens moderne Büro- und Geschäftsviertel gebaut, die heute direkt neben dem südlichen Tunnelportal stehen. Teile der historischen Architektur der einzigen unterirdischen Güterbahnverbindung wurden jedoch erhalten.

Infokasten:
Stiftung Denkmalpflege Hamburg
Tel.: (040) 34 42 93, info@denkmalstiftung.de
Programm unter: www.denkmalstiftung.de/denkmaltag


Der Ohlsdorfer Friedhof

Der weltweit größte Parkfriedhof, der am 1. Juli 1877 eingeweiht wurde, lädt als Gesamtkunstwerk zu verschiedenen Touren zu Fuß oder mit dem Fahrrad ein. Dort gibt es einiges zu erkunden: Neben dem malerischen See mit seiner Gänsepopulation, den Wildbienenwiesen, dem beeindruckenden Baumbestand und den kunstvollen Grabmälern gibt es auch zahlreiche Skulpturen, Reliefs und - als besondere Anziehungspunkte - das Fritz-Schumacher-Krematorium sowie die imposanten Mausoleen.

Fritz Schumachers letzter und persönlichster Bau ist das 1933 fertiggestellte Krematorium mit seinen 9 Meter hohen 37 Buntglasfenstern und dem goldglänzendem Mosaik des Berliner Künstlers Heinrich Jungebloedt. Das neoromanische Riedemann-Mausoleum des Gründers des Esso-Konzerns ist dieses Jahr leider nicht zugänglich, da es sicherheitsgefährdende Bauschäden aufweist. Doch auch von außen ist es einen Blick wert. Sie können aber beispielsweise das ebenfalls im neoromanischen Stil erbaute Schröder-Mausoleum erkunden, das größte Mausoleum Nordeuropas. Ursprünglich stand das Mausoleum des Barons von Schröder zusammen mit dem Jenisch-Mausoleum des Hamburger Senators Martin Johann Jenisch, welches auch besucht werden kann, auf dem Begräbnisplatz der St. Katharinen-Kirche vor dem Dammtor. Als der Dammtorfriedhof aufgelöst wurde, baute man die Mausoleen in Ohlsdorf wieder auf.

Tipp: Zwischen den beiden Mausoleen steht ein Kunstwerk, das kaum jemand kennt. Wenn Sie das Schröder-Mausoleum hinter sich lassen und weiter am Westring in Richtung der Mausoleen Jenisch und Gundlach gehen, sollten Sie einmal einen Blick hinter die Rhododendronbüsche beim Zaun werfen. Gut verborgen liegt dort die Grabstätte des Hamburger Kaufmanns Henry B. Simms (* 1861, † 1922). Hier befindet sich eine 1:1-Kopie von Michelangelos Pietà, deren Original in St. Peter im Vatikan steht. Mit päpstlicher Erlaubnis schuf der Künstler Tannenbaum eine Pietà zum "Anfassen" aus weißem Carara-Mamor, wie die Inschrift "Cop. F. Tannenbaum Roma 1910" verrät. Er hielt sich an jedes kleine Detail inkl. der Schärpe der Madonna mit der Inschrift "MICHEL.A[N]GEL VS BONAROTVS FLORENT[INVS] FACIEBA[T]. Die Pietà ist vermutlich das einzige Werk Michelangelos, dass dieser signiert hatte.

Fotos: Stiftung Denkmalpflege Hamburg: Astronomiepark © Gudrun Wolfschmidt, Eiskeller © Louis C. Jacob, Altes Zollhaus © Anja Wippich, Lüneburg, Schellfischtunnel - Wikimedia Commons © Uchristi, Oskar-Lühning-Teleskop: Wikimedia Commons © Sebastian Koppehel, Flussschifferkirche - Wikimedia Commons © Wo st 01

Autor: VHSt

HBZ · 09/2018
 
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