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Titelfoto: © Ansicht des Chilehauses (c) stahlpress

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Das Deutsche Auswandererhaus in Bremerhaven

Ein Auswanderermuseum der Superlative

Seit der Eröffnung 2005 haben mehr als 2,4 Millionen Gäste aus aller Welt das Deutsche Auswandererhaus in Bremerhaven besucht, das 2007 als Europäisches Museum des Jahres und 2008 mit dem "Best in Heritage Award" ausgezeichnet wurde.

Im Auswandererhaus wird Geschichte lebendig und erlebbar. Jeder Besucher bekommt am Eintrittsschalter eine Auswanderin oder einen Auswanderer sowie eine Einwanderin oder einen Einwanderer zugeteilt, deren Lebensgeschichte er mit der elektronischen Eintrittskarte an den vielen Infostationen verfolgen kann.

Die Geschichten der Auswanderer

Der Rundgang durch die Abteilung der Auswanderer beginnt in einem Nachbau eines Wartesaals der Norddeutschen Lloyd von 1869. An der Kaje, der detailgenauen Rekonstruktion einer Kaianlage der 1870er-Jahre, lässt sich der schwierige Moment des Abschieds von Deutschland erahnen. Unter der meterhohen Bordwand des Schnelldampfers "Lahn" aus 1888 sind Reisende mit Gepäck und anderem Frachtgut versammelt. Museumsgäste können sich unter die lebensgroßen Figuren mischen und so einen Eindruck von der damaligen Stimmung erfahren. Folgt man dem Rundgang, gelangt man in die "Galerie der 7 Millionen". Dort stehen die persönlichen Lebensgeschichten einzelner Auswanderer sowie Gründe für Massenauswanderungen im Vordergrund. Außerdem gibt es dort Informationen über Auswanderer, die es zu bekannten Persönlichkeiten brachten oder bekannte Nachfahren haben. So erfährt man beispielsweise, dass Friedrich Trump, der Großvater von Donald Trump, in einer Nacht-und-Nebel-Aktion von Bremerhaven nach Amerika auswanderte, um keinen Wehrdienst leisten zu müssen. In den USA betrieb er Restaurants, Bars und Bordelle für Goldsucher.

In den Schiffsräumen, die man danach erreicht, erfährt man anhand von Fotografien und detailgetreuen Schiffsräumen viel über die Verhältnisse an Bord eines Auswandererschiffs.

In einer der letzten Stationen des Rundgangs durch die Auswanderergeschichte gelangt man zu einer Rekonstruktion der "Registry Hall", der Einwanderungsstation auf Ellis Island, einer kleinen Insel vor New York. Auf der "Insel der Tränen", wie sie auch genannt wurde, warteten mehr als 12 Millionen zwischen 1892 und 1954 darauf, Bescheid zu bekommen, ob sie bleiben durften oder nicht. Es gelingt den Museumsbetreibern, dieses beklemmende Gefühl für die Besucher heraufzubeschwören. An einem Büro mit Briefen und von Auswanderern verfassten oder an sie gerichteten Büchern über ihre neue Wahlheimat vorbei, gelangt man in einen Nachbau des Grand Central Terminal NY, wo damals die Weiterreise für die meisten, die bleiben durften, startete.

Deutsches Auswandererhaus
Columbusstraße 65
27568 Bremerhaven
Tel.: (0471) 90 22 0 0
www.dah-bremerhaven.de
info@dah-bremerhaven.de
Öffnungszeiten:
März-Oktober: tägl. 10 bis 18 Uhr
November-Februar: tägl. 10 bis 17 Uhr
Eintritt: 14,80 EUR, ermäßigt 14,20 EUR, Fotoschutzgebühr: 1,50 EUR
Das Museum ist barrierefrei.

Die Geschichte der Einwanderer

In einem Kiosk im Stil der 70er-Jahre im 2012 eröffneten Erweiterungsbau bekommt man mehr Informationen zu "seiner" Einwanderin oder "seinem" Einwanderer. Von hier gelangt man in eine detailgetreue Ladenzeile mit Kaufhaus, Frisör, Antiquariat, Reisebüro und Fotogeschäft. In diesen Räumen finden Sie weitere Informationen zur persönlichen Geschichte des jeweiligen Einwanderers. Im Untergeschoss ist ein 50er-Jahre-Kino, in dem derzeit drei Filme über deutsch-türkische Paare und Argentinien-Auswanderer und deren Nachfahren gezeigt werden, sowie eine Einwandererbehörde.

Das Ausstellungsexperiment KRIEGSgefangen

Unter dem Titel: "KRIEGsgefangen. OHNMACHT. SEHNSUCHT. 1914-1921" findet seit dem 1. August bis zum 30. November 2018 ein Ausstellungsexperiment mit Virtual-Reality-Inhalten statt. In der Ausstellung werden mittels speziell aufbereiteter Räume und VR-Brillen analoge und digitale Erzählungen verglichen. Thema ist die Trennung von Heimat und Familie, erzählt am Beispiel des Hamburger Soldaten August Schlicht. Die Gedanken und Emotionen, die August Schlicht bewegten, werden hautnah erfahrbar gemacht und es wird getestet, inwiefern VR-Technik dabei hilft, diese nachzuempfinden. Studienteilnehmer werden außerhalb der regulären Öffnungszeiten des Ausstellungsexperiments durch die Ausstellung geführt und anschließend befragt. Das Experiment ist dienstags bis freitags sowie sonntags von 14 bis 17 Uhr geöffnet. Wer an der Studie teilnehmen möchte, kann sich anmelden unter: studie@dahbremerhaven.de. Die Ausstellung wird realisiert im Rahmen des von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien geförderten Projektes "museum4punkt0 - Digitale Strategien für das Museum der Zukunft".

Eigene Geschichte erforschen

Gibt es in Ihrer Familie Menschen, die früher von Bremerhaven ausgewandert sind? Wenn ja, finden Sie im Raum für Familienrecherche vielleicht Informationen über sie in den umfangreichen Datenbanken.

Autor: VHSt
Fotos: Samira Aikas

HBZ · 10/2018
 
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