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Titelfoto: © Ansicht des Chilehauses (c) stahlpress

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Ein herrlicher Tag unter Freunden

Der VHSt besuchte die Insel Neuwerk

Um 4:30 Uhr ist für mich die Nacht zu Ende. Schrecklich, denn ich bin kein Morgenmensch. Aber um 6:00 Uhr startet der Bus vom ZOB nach Cuxhaven. Der Wetterbericht im Radio verheisst nach den Regentagen endlich wieder richtiges Sommerwetter.

Gut gelaunt erreiche ich pünktlich den ZOB und die freundliche Begrüssung im Bus durch die beiden VHSt-Betreuerinnen, Frau Artz und Frau Czepull, gibt mir sofort das Gefühl, willkommen zu sein.

Freundlich nicken mir auch einige Mitfahrer zu, irgendwie kommen sie mir bekannt vor. Ich mache es mir auf meinem Sitz bequem. Noch einmal die obligatorische Zählprozedur; alle 40 Teilnehmer sind an Bord und wir starten.

Die Route führt über die Hafencity durch den Hafen. Ein kurzer Blick von der Köhlbrandbrücke auf Hafen und Stadtpanorama in der aufgehenden Sonne - atemberaubend, einfach Faszination pur. Hamburg ist wirklich eine tolle Stadt!

Wir gelangen auf die B 75 und es geht weiter über Buxtehude, Stade, … in Richtung Cuxhaven. Wirklich clever, unser Fahrer. Geschickt hat er die vielen Stadtampeln und den einsetzenden Morgenstau umfahren und uns einen einzigartiger Blick auf Hafen und Stadt geboten.

Langsam verstummen die angeregten Gespräche im Bus. Irgendwann fallen auch mir die Augen zu.

Cuxhaven! An dem grossen Fährterminal lässt uns der Fahrer aussteigen, aber das Schiff am Kai ist nicht unser Schiff nach Neuwerk! Schnell alle wieder zurück in den Bus, diesmal zum richtigen Anleger an der alten Liebe.

Das Ausflugschiff MS "Flipper" ist gut besetzt, alle finden noch Platz, natürlich auf dem Oberdeck. Jetzt bereits unverzichtbar: Sonnencreme, Sonnenbrille und Kopfbedeckung. Es ist 9:00 Uhr. Dreimal tuten, langsam gleitet der Dampfer am Museumsschiff "Elbe 1" vorbei und nimmt Fahrt auf mit Kurs Elbmündung. Ein letzter Blick auf das Festland und das Wahrzeichen, der Kugelbake - wir erreichen die offene See, bläulich schimmernd und fast spiegelglatt.

Schemenhaft taucht in der Ferne Neuwerk mit dem gewaltigen Leuchtturm auf. Der Kapitän informiert uns über interessante Fakten und Daten. Wegen des flachen Wattenmeers ist die Insel nicht auf direktem Wege zu erreichen. Wir müssen einen Umweg über den sogenannten Neuwerk-Priel nehmen.

Das Schiff erreicht jetzt die ersten Pricken, auch Priggen genannt. Sie kennzeichnen das flache Fahrwasser. Dazu werden meist ca. 5 bis 7m hohe Birken oder Stangen benutzt. Die Priggen auf Backbordseite werden im Volksmund oftmals auch Besenstrasse genannt aufgrund ihres Aussehens wie auf den Kopf gestellte Reisigbesen. Sie müssen in der Regel jedes Jahr neu gesetzt werden, da sie die Winter-Sturmfluten selten überleben. Im Zickzack-Kurs erreichen wir den Anleger Neuwerk.

Als erster verlässt das Schiff um 11:15 Uhr der Postbote vom Festland mit seinem schwerbeladenen Trolly. Heute muss er sich mit der Postverteilung und Übernahme der Postsendungen sehr beeilen, wenn er mit den Dampfer in 2 1/2 Stunden wieder zurück möchte. Ansonsten bleibt ihm nur die Rückkehr mit dem Wattwagen bei der nächsten Ebbe.

Ein fachkundiger Mitarbeiter der Hamburger Umweltbehörde macht uns mit der Insel, den Sehenswürdigkeiten, ihren Einwohnern, der Fauna und Flora vertraut. Viel Interessantes weiss er über das Leben auf der Insel, ihre Bewohner und den ständigen Kampf gegen die Naturgewalten zu berichten. Zwei interessante Stunden wandern wir mit ihm über die Insel.

Wissenswert: Nur eine Schülerin besucht zurzeit die Inselschule - glückliche Lehrerin! Es soll sich aber schon Nachwuchs angekündigt haben. / In erster Linie leben die Inselbewohner vom Tourismus und Ackerbau. / Getreideanbau gibt es aber auf der Insel nicht. Die saftigen Wiesen werden zum Futtern für Vieh, Pferde und zum Heu machen benötigt. Futter vom Festland einzuführen, wäre zu teuer. / Der riesige bewachsene Erdhügel in Nähe des Anlegers dient in Notfällen als Füllmaterial für beschädigte Deiche. Kluge Idee! / Der Leuchtturm ist 702 Jahre alt und Hamburg ältestes Gebäude. / Neuwerk ist beliebter Rast- und Brutplatz von zahlreichen Vogelarten. Jährlich findet ein riesiges Vogelspektakel mit tausenden von Zugvögeln - zum gewissen Leidwesen der Landwirte - statt.

Mittagszeit: Es ist heiss, meine Wasserflasche ist leer. Endlich Rast im Restaurant "Achtern Diek". Die schattigen Plätze sind sofort besetzt. Schnell serviert, gut und preiswert mein Gericht: Schollenfilet, Krabben, Bratkartoffeln und ein Salat. Und dazu ein kühles Alsterwasser! Super!

Die Nachmittagsstunden sind frei. Gut gestärkt und relaxed nutze ich sie, die Insel auf dem Deich zu umwandern, Natur und das Meer zu geniessen. Die Sonne meint es fast zu gut, sehr angenehm ab und zu die kühle Seebrise. Über eine enge Wendeltreppe erklimme ich den Leuchtturm. Von der Aussichtsplattform ein unbeschreiblicher fantastischer Rundblick. Fast zum Greifen nahe ziehen riesige Containerschiffe an der Insel vorbei. Freundlich winken mir einige Mitfahrer von unten zu; sie stärken sich mit kühlen Getränken von der Leuchtturmschänke. Auch eine Alternative!

Beim Kaffeetrinken finden wir uns alle wieder ein. Das grosse Erzählen beginnt. Einige haben viel Sonne getankt, sie werden sich wohl noch etwas länger an diesen Tag erinnern.

Um 17:15 Uhr stehen sechs Wattwagen für uns bereit. Volker Griebel, Wattwagenunternehmer, Chef der Familienpension und des Restaurants "Hus achtern Diek", Landwirt und Besitzer eines Reitstalls teilt uns auf die hochrädrigen Wagen auf. Das Besteigen über die Leiter habe ich mir leichter vorgestellt!

Ab geht's in voller Fahrt über die Insel ins Watt, ein tolles Erlebnis! Jedes Mal bange Augenblicke, wenn wir uns einen etwas tieferen Priel nähern. Kommen wir auch gut durch? Unterwegs begegnen uns einige unentwegte Wattwanderer, wir grüssen freundlich. Wieder auf dem Festland angekommen noch ein letzter Abschiedsblick auf die ferne Insel mit dem markanten Leuchtturm.

Spätabends im Bett: Etwas erschöpft, aber glücklich lasse ich den Tag noch einmal Revue passieren. Es war ein fantastischer Tag. Zufrieden schlafe ich ein!

Autor: VHSt

HBZ · 09/2012
 
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