Eröffnung im Sommer
Polizeimuseum Hamburg
Im Sommer soll es offiziell eröffnet werden, das Polizeimuseum Hamburg auf dem Polizeigelände in Alsterdorf. Ursprünglich war das Gebäude, das zuletzt als Wirtschaftsgebäude und Kantine diente, dem Abriss gewidmet, aber das Denkmalschutzamt war nicht einverstanden.
Harry Fehrmann, arrangierte für unsere Wandergruppe einen Vorbesichtigungstermin mit sachkundiger Führung.
Polizeimuseum Hamburg / Aus dem Tagungssprotokoll |
Tatort: | Polizeimuseum Hamburg auf dem Gelände der Polizeischule. |
Tatzeit: | Donnerstag, 7. Februar 2013, 10:30 bis 12:45 Uhr |
Tatverdächtigt: | 20 Mitglieder des Vereins Hamburgischer Staatsbeamten |
Hauptverdächtigter: | Harry Fehrmann, Wanderführer beim VHSt |
Tatvorwurf: | Informationsbeschaffung über hamb. Polizeigeschichte und Polizeialltag |
Einsatzleiter: | Polizeibeamte a.D. Klaus Springborn und Jürgen Fuhrmann |
Klaus Springborn und Jürgen Fuhrmann, beide pensionierte Polizeibeamte, führten uns durch die Ausstellung (teilweise noch kurz vor der Fertigstellung) und bereiteten uns über zwei Stunden eine äusserst spannende Unterhaltung mit vielen Informationen, historischen und kriminaltechnischen Erklärungen sowie eigenen Erfahrungen aus früheren spektakulären Einsetzen. Beide haben jahrzehntelang u.a. auch hier auf dem Polizeigelände ihren Dienst verrichtet und engagieren sich jetzt ehrenamtlich als Führer und kompetente Sachverständige im Polizeimuseum.
Klaus Springborn: "Ziel ist es, das Hamburger Polizeimuseum zu einem besonderen Informationsund Kommunikationsort auszubauen. Hier können sich dann die Besucher auf lehrreiche und unterhaltsame Weise über die Arbeit der Polizei in den letzten 200 Jahren informieren, die Geschichte der Polizei Hamburg kennenlernen und neue Einblicke in den Polizeialltag gewinnen.
Das Polizeimuseum soll ein Ort für Hamburgerinnen und Hamburger jedes Alters sowie für die Gäste der Stadt sein: Es bietet unterschiedliche Nutzungsmöglichkeiten als:
- Ausbildungsort mit Lehrmittelsammlung und Bibliothek,
- lehrreicher Ort zum Kennenlernen einer zweihundertjährigen Polizeigeschichte,
- Mitmachmuseum für ausgewählte Verfahren der Kriminaltechnischen Untersuchung und
- Kommunikationszentrum und Veranstaltungsort für Vorträge, Lesungen, Filmnächte, Seminare und Veranstaltungen".
Wir erfahren weiter, dass die Einzigartigkeit des ersten Hamburger Kriminalmuseums und die Konzepte der nachfolgenden Lehrmittelsammlung (1947 -2006) hier dokumentiert und sowohl Museumsfachleuten als auch interessierten Besuchern zugänglich sein werden. Darüber wird das Polizeimuseum wie schon in seinen Anfängen der Ausbildung des Polizeinachwuchses dienen. Lehre und Weiterbildung sind Hauptanliegen der Lehrmittelsammlung. Eine Dauerausstellung dient der Aufklärung und Prävention.
In der Darstellung ihrer Geschichte werden unterschiedliche Aufgaben und die Verantwortung der Hamburger Polizei in der Kaiserzeit, während der Weimarer Republik, im Nationalsozialismus und in der Phase nach den Zweiten Weltkrieg beleuchtet. Aus dem Rückblick wird deutlich, dass die Polizei eine Rolle als Organ des Staates in undemokratischen Systemen übernahm, z.B. während der NS bei der Durchsetzung ihrer nationalsozialistischen Gewaltherrschaft.
Rund 5.700 Objekte aus den unterschiedlichen Bereichen der Polizeiarbeit umfasst zurzeit die Sammlung des Museums. Der Grossteil stammt aus der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg, aber einige bedeutsame Exponate stammen auch aus den Frühzeiten des Hamburger Kriminalmuseums, gegründet 1893 und damals untergebracht im Stadthaus am Neuen Wall. Die Objekte sind überwiegend in Ermittlungen gesammelte Asservate.
Eine nahezu lückenlose Uniformsammlung seit der Kaiserzeit zeigt die innerpolitische Hierarchie und die Aussenwirkung der Polieibeamten im Stadtbild und ein umfangreiches Film- und Fotoarchiv dokumentiert Polizeieinsätze und Ermittlungsarbeit.
Ein Higlight ist das sogenannte ”Interaktives Kriminal- Museum" mit Originalexponaten aus der Verbrechensgeschichte im 3. Obergeschoss. Die Lehrmittelsammlung beherbergt hochinteressante Original-Exponate aus spannenden Kriminalfällen in Hamburg bekannt als "St. Pauli Killer", "die Leiche im Ölfass", der "Lord von Barmbek" usw. Da finden sich zum Beispiel ein Mini-U-Boot, mit dem der Kaufhauserpresser "Dagobert" eine Geldübergabe abwickeln wollte, die gefälschten Hitler-Tagebücher, die einen landesweite Mediendiskussion auslösten oder aber die Säge, mit der der Mörder Honka seine weiblichen Opfer zerlegte. All diese gesicherten Beweisstücke und noch jede Menge weitere Asservaten waren bisher nur der Fachwelt zugänglich.
Es war ein wissenswerter, spannungsgeladener und faszinierender Besuch. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sagen Harry Fehrmann, Klaus Springborn und Jürgen Fuhrmann herzlichen Dank für den erlebnisreichen Vormittag.
Autor: VHSt
HBZ · 03/2013
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