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100 Jahre Völkerschlachtdenkmal - Mahnmal und Gedächtnis

Völkerschlacht bei Leipzig

Es war die grösste Feldschlacht bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts. Vom 16. bis 19. Oktober 1813 trafen in der Völkerschlacht bei Leipzig mehr als eine halbe Million Soldaten aufeinander. Die Armeen Österreichs, Preussens, Russlands und Schwedens hatten sich gegen die zahlenmässig unterlegenen Streitkräfte Napoleons zusammengeschlossen, über die sie gemeinsam den Sieg errangen.

Damit war die Entscheidung in den sogenannten Befreiungskriegen gefallen. Der französische Kaiser war gezwungen, sich mit seiner Restarmee und ohne Verbündete aus Deutschland zurückzuziehen, denn Deutsche kämpften auf beiden Seiten.

Die grösste Feldschlacht forderte einen schrecklichen Tribut, zwischen 90.000 und 110.000 Soldaten sollen ihr zum Opfer gefallen sein.

An jener Stelle, an der Schlacht am heftigsten gewütet hatte, wurde zum Gedenken und als Mahnmal genau 100 Jahre später das Völkerschlachtdenkmal eingeweiht.

Das Denkmal - bekanntestes Wahrzeichen Leipzigs

Mit seinen Dimensionen zählt es zu den grössten Denkmälern Europas und ist eines der bekanntesten Wahrzeichen Leipzigs. Es bildet eine weithin sichtbare Landmarke mit markanter Silhouette. Heute gehört es einer Stiftung des öffentlichen Rechts der Stadt Leipzig. Der Bau des Völkerschlachtdenkmals dauerte 15 Jahre und verschlang sechs Millionen Goldmark, damals eine unglaubliche Summe, etwa 31 Millionen Euro. Finanziert wurde es durch eine spezielle eingerichtete Lotterie und Spenden.

Das Monument, das mit seinen unglaublichen Massen von 91 m Höhe, 126 m Sockelbreite und einem Gesamtgewicht von 300.00 t im Südosten der Stadt aufragt, zählt zu den grössten Denkmalbauten Europas. Vom Fuss des Sockels bis zur Aussichtsplattform auf der Spitze sind es 500 Stufen, die grösstenteils in engen Wendeln nach oben gehen. Seit kurzem existieren zwei Personenaufzüge, die bis zur mittleren Aussichtsplattform in 57 Metern Höhe führen.

Das Grossprojekt

1895 schrieb der Deutsche Patrioten- Bund einen allgemeinen Ideenwettbewerb aus, den der Architekt Karl Doflein aus Berlin gewann. Im Herbst 1896 wurde dann ein allgemeiner Wettbewerb ausgeschrieben, an dem sich 72 deutsche Künstler beteiligten. Der Rat der Stadt Leipzig hatte hierfür 20.000 Mark zur Verfügung gestellt. Da aber keiner der Vorschläge voll und ganz den Vorstellungen des Vorsitzenden des Patrioten- Bundes Clemens Thieme entsprach, wurde im folgenden Jahr der Berliner Architekt Bruno Schmitz mit der Ausarbeitung eines neuen Entwurfs beauftragt. Zuvor hatte er sich u. a. mit dem Kyffhäuser-Denkmal nördlich von Erfurt, dem Kaiser Wilhelm-Denkmal an der Porta Westfalica und dem Deutschen Eck in Koblenz einen Namen gemacht.

Der Grundstein für das Völkerschlachtdenkmal wurde am 18. Oktober 1898 im Südosten der Stadt gelegt, dessen Bau 15 Jahre dauern sollte.

82.000 m³ mussten ausgeschachtet werden, für die Wälle der Aussenanlagen war noch eine Million m³ Erde erforderlich. Unter Verwendung von sächsischem Eisenportlandzement wurde das Fundament bis auf eine Höhe von 23 Metern über Strassenniveau ohne Schalungsgerüst aus Stampfbeton erstellt. Es wurde eine Art Gleitschalung verwendet. Das Monument selbst wurde aus 12.500 m³ Granitporphyr und 120.000 m² Stampfbeton errichtet und galt seinerzeit als das bedeutendste Betonbauwerke Deutschlands.

Die Skulpturen

Die plastischen Arbeiten übernahmen die Bildhauer Christian Behrens und Franz Metzner. Ersterer schuf das gigantische Relief an der Eingangsfront, in dessen Mitte der Erzengel Michael als Schutzpatron der Soldaten wacht.

Über der gigantischen Skulptur von Christian Behrens entworfen - steht die Inschrift "GOTT MIT UNS": Im Inneren birgt das Denkmal einen einzigartigen 68 m hohen Raum. Zuunterst befindet sich die Krypta als symbolische Grabstätte für die Gefallenen der Schlacht, die Krypta nimmt das gesamte Mittelrund der Halle ein und stellt das symbolische Grab der über 120.000 in der Völkerschlacht Gefallenen dar. In ihrer Mitte ist eine meist kranzgeschmückte bronzene Grabplatte in den Boden eingelassen, an den Wänden wachen acht Zweiergruppen von ehrwürdigen steinernen Kriegern.

Weiter oben erstreckt sich die von Rundfenstern erhellte Ruhmeshalle mit vier 9,5 m hohen Kolossalfiguren. Dort stellen sich Personifikationen der Tugenden des deutschen Volkes in den Befreiungskriegen (Tapferkeit, Glaubensstärke, Volkskraft, Opferbereitschaft) dar.] Als Vorbilder der monumentalen Statuen dienten dem Bildhauer Franz Metzner die altägyptischen Memnonssäulen bei Theben.

Darüber wölbt sich die Kuppel, deren Innenseite umlaufende Reliefs mit 324 lebensgrossen Reitern schmücken.

Europas Vergangenheit wird in Leipzig lebendig!

Gedenken, Feiern, Erleben - mit einer Vielzahl aussergewöhnlicher Veranstaltungen erinnert Leipzig im Oktober an den 200. Jahrestag der Völkerschlacht bei Leipzig und an die Einweihung des Völkerschlachtdenkmals, die am 18. Oktober 1913 erfolgte.

Angesichts des Doppeljubiläums kommen Persönlichkeiten aus ganz Europa zusammen, um gemeinsam zurück und nach vorn zu blicken. Höhepunkt ist die Gedenkwoche vom 16. Bis 23. Oktober 2012.

Bereits seit August 2013 zeigt Yadegir Asisi im Panometer Leipzig sein neues Monumentalbild - Leipzig 1813. Das weltgrösste 360-Grad-Panorama sowie die begleitende Ausstellung widmen sich den Auswirkungen auf das zivile Leben der Leipziger Bevölkerung während jener Oktobertage.

Autor: VHSt

HBZ · 10/2013
 
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