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forsa-Umfrage
Zwei Drittel aller älteren Autofahrer nehmen regelmässig Medikamente ein
Arzneimittel können die Fahrtüchtigkeit beeinträchtigen: Betroffene sollen sich von ihrem Arzt beraten lassen, rät der Deutsche Verkehrssicherheitsrat (DVR).
Berlin, 6. September 2013 - 67 Prozent aller Autofahrer ab 65 Jahre nehmen regelmässig Medikamente ein. Bei den über 75-Jahrigen sind es sogar 77 Prozent. Das ergab eine repräsentative forsa-Umfrage im Auftrag des DVR. Sicherheit geht dabei fur die meisten befragten Autofahrer vor: 78 Prozent würden ihren Wagen stehen lassen, wenn sie merken, dass Arzneimittel ihre Fahrtuchtigkeit einschränken.
Arzt wird zu wenig konsultiert
Nach eigenen Angaben ist ein Grossteil der älteren Autofahrer, die Medikamente einnehmen, über mogliche Nebenwirkungen gut informiert. 89 Prozent informieren sich darüber, ob ihre Arzneien die eigene Fahrtüchtigkeit beeintrachtigen, nur jeder Zehnte (11 Prozent) tut dies nicht.
Der Arzt ist dabei jedoch nicht Informationsquelle Nummer eins. Fast drei Viertel (73 Prozent) der betroffenen Autofahrer lesen den Beipackzettel. Mit ihrem Arzt sprechen zwei Drittel (66 Prozent). Und jeder Vierte fragt den Apotheker (26 Prozent). "Den Beipackzettel zu studieren, reicht in vielen Fallen nicht aus", sagt Burkhard Gerkens, Referent für Ältere Verkehrsteilnehmer beim DVR. "Gerade bei älteren Patienten, die mehrere Arzneimittel gleichzeitig einnehmen, ist unbedingt Vorsicht geboten. Der Medikamentencocktail kann unberechenbare Nebenwirkungen entfalten. Ohne ärztliche Beratung sollte man sich in diesem Fall nicht ans Steuer setzen." Passiere ein Unfall, riskierten die Betroffenen ihren Versicherungsschutz.
Der Experte rat, das Gesprach mit dem Hausarzt zu suchen. Hilfreich könne es zudem sein, Buch über alle eingenommenen Medikamente zu führen. Eine wichtige Information für den Arzt, da der Patient oft mehrere Präparate von verschiedenen Medizinern verschrieben bekommt. Ausserdem wichtig: Wer mit der Einnahme eines neuen Medikaments beginnt, sollte sich vor Fahrtantritt folgende Fragen stellen: Bin ich müder als sonst? Habe ich den Eindruck, dass ich langsamer reagiere?
Einfluss auf die Fahrtüchtigkeit haben zum Beispiel Schlafmittel sowie Beruhigungs- und Schmerzmittel. Aber auch Medikamente zur Behandlung von Bluthochdruck, Herzkrankheiten, Magen-Darm-Problemen oder Depressionen können die Fahrfitness verringern. Vorsicht ist ebenfalls bei manchen rezeptfreien Präparaten angesagt, etwa gegen Allergien oder Erkältungen. Viele der Medikamente machen müde oder verlangsamen die Verarbeitung von Umweltreizen. Reaktionen im Strassenverkehr erfolgen verzögert oder zu spät.
Gesundheitschecks empfehlenswert
Es sind jedoch nicht immer nur Medikamente, die die Sicherheit im Verkehr beeintrachtigen konnen. Insbesondere ältere Autofahrer sollten ihre allgemeine Fahrtüchtigkeit untersuchen lassen. Sinnvoll sind regelmässige Gesundheitschecks. Dabei werden unter anderem Gehör, Aufmerksamkeit, Reaktionsgeschwindigkeit, Beweglichkeit sowie die Funktionen von Herz, Leber und Nervensystem überprüft.
Die Aktion Schulterblick: Sicher mobil bis ins hohe Alter
Die "Aktion Schulterblick" des DVR macht auf die Notwendigkeit freiwilliger Gesundheitschecks aufmerksam. Mehr Informationen finden Sie unter www.dvr.de/schulterblick. Der DVR wurde 1969 als Verein gegründet und ist mit seinen mehr als 200 Mitgliedsorganisationen die Kompetenzplattform in allen Fragen der Strasenverkehrssicherheit.
Kontakt:
Sandra Demuth
Referentin Öffentlichkeitsarbeit und Veranstaltungen
Deutscher Verkehrssicherheitsrat e.V.
Telefon: 0228-40001-53
Email: SDemuth@dvr.de
Autor: VHSt
HBZ · 10/2013
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