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Gesundheit aktuell

Teil 2 - Wundersame Madonnenlilie

Kleine Kräuterkunde - diese Pflanzen helfen

Im letzten Teil haben wir uns mit den vielseitigen Heilkräften der Engelspflanze, der Angelika (Angelica archangelica), befasst und Ihnen Odermennig, Zistrose und Senna vorgestellt. In diesem Teil geht es nun weiter mit vier Heilpflanzen, die gegen vielerlei Beschwerden helfen können.

Himmlisch schön und sehr wirksam: die Madonnenlilie (Lilium candidum)

Mit ihren reinweißen, filigranen und herrlich würzig duftenden Trompetenblüten ist die Madonnenlilie eine wunderschöne Blume. Man findet sie in den östlichen Mittelmeerländern sowie in Syrien und auf Kreta. Aber auch in vielen deutschen Gärten hat sie als Zierpflanze ihr Zuhause gefunden.

Ihren Namen verdankt sie der Sage, die in Gemälden dargestellt wird, nach der der Erzengel Gabriel Maria eine dieser Lilien überreichte, um ihr so zu verkünden, dass sie mit Jesus schwanger ist. Die Griechen haben sie bereits vor mehr als 4000 Jahren hochgeschätzt - und das eben nicht nur wegen ihrer Anmut. Mediziner, wie Paracelsus und Dioskurides, verehrten sie wegen ihrer starken Heilkräfte, die in der Regel ohne Nebenwirkungen bleiben und sich je nach Verabreichung unterscheiden. Die Blüten haben besonders durch ihre Wirkstoffe Saponine und Polysaccharide eine stark entzündungshemmende und schützende Eigenschaft. Die Madonnenlilie und die anderen vorgestellten Heilpflanzen gibt es in verschiedenen Formen in der Apotheke, dem Reformhaus und Kräuterhäusern.

Als Gericht verspeist

Wenn Sie die Blumenzwiebel der Madonnenlilie braten, hilft sie bei schuppiger Haut und anderen Hautveränderungen. Außerdem sagt die chinesische Medizin der Madonnenlilie eine aphrodisierende Wirkung nach - aber was gilt dort nicht als Potenzmittel?

Tee aus den Blüten wirkt äußerlich, in Form eines Umschlages, gegen Abszesse. Innerlich hilft er bei Frauenbeschwerden und Ödemen, wirkt schleimlösend bei Husten und beruhigend auf das Nervensystem. Außerdem wirkt er gegen Einschlafstörungen und leichte nervöse Unruhen. Ein Tee aus der Wurzel soll schmerzstillende Eigenschaften besitzen und wurde früher Schwangeren bei der Geburt verabreicht.

Salben aus der Zwiebel und den Blütenblättern ziehen Entzündungen aus Muskeln und Sehnen. Außerdem helfen sie, Verbrennungen und Verletzungen oftmals narbenfrei abzuheilen. Geschwüre und Entzündungen der Haut sowie Hühneraugen und Warzen werden durch diese Salbe aufgeweicht. Eine Paste aus Honig und der zerstoßenen Wurzel soll auf frische Brandwunden aufgetragen zum einen eine Entzündung vermeiden und schmerzstillend wirken, aber auch die Heilung unterstützen. Eine Blütensalbe hilft auch bei Rosacea, Couperose und Neurodermitis. Eine Salbe aus Honig und dem Stempel der Lilie soll äußerlich und innerlich angewendet Beschwerden wie Krampfadern lindern.

Gegen Reizungen und leichte Entzündungen der Augen hilft ein für 24 Stunden angesetztes kaltes Wasser mit Blütenblättern, das dann abgesiebt und zum Ausspülen der Augen benutzt wird. Sie können die Prozedur mehrmals täglich durchführen, bis die Beschwerden verschwunden sind.

Mit einem Öl aus der Madonnenlilie, das Sie mit Oliven- oder Jojobaöl zwei bis vier Wochen ansetzen und dann aussieben, können kleine Verletzungen verschlossen und geheilt werden. Das Öl wirkt zudem entzündungshemmend und ist mild genug für Schleimhäute und den Intimbereich. Außerdem zieht es Wunden zusammen und stillt kleine Blutungen. Es findet häufig Einsatz bei bettlägerigen Patienten, die sich ohne das milde Öl schnell wundliegen würden.

Aber Achtung: Die selbst zubereiteten Wässer, Salben und Tinkturen haben eine geringe Haltbarkeit und sollten zügig aufgebraucht und kühl gelagert werden.

Weitere interessante Pflanzenvertreter im Kurzüberblick:

  • Die Mariendistel (Silybum marianum) Die Zistrose, u. a. auch Christi Krone, Fieberdistel, Frauendistel oder Heilandsdistel genannt, hat durch den Wirkstoff ihrer Samen, dem Silymarin, eine leberstärkende Wirkung. Bei zu starkem Alkoholgenuss oder einer Fettleber hat sich die Schutzwirkung bis heute bewährt. Zudem wird durch die Einnahme der Samen eine schnellere Regeneration der Leberzellen erreicht.
  • Die Klettenwurzel (Bardanae radix) Die Klettenwurzel, die u. a. auch als Butzenklette, Dollkraut, Grindwurz, Haarwuchswurzel, Kleberwurzel und Wolfskraut bekannt ist, kennt wohl jeder als Ärgernis an der Kleidung oder im Hundefell. Sie enthält aber auch wertvolle Wirkstoffe wie Inulin, Schleimstoffe, Bitterstoffe, Gerbstoffe und schwefelhaltige Stoffe. Diese machen die Klettenwurzel zum Mittel der Wahl gegen Toxine, da sie Giftstoffe bindet und mit dem Harn ausschwemmt. Sie wird außerdem bei der Behandlung von akuter Akne und anderen Hautproblemen eingesetzt, da sie antibakteriell und gegen Hautpilze wirkt. Außerdem ist der Klettenwurzelextrakt als Öl ein bewährtes Mittel gegen durchblutungsstörungsbedingten Haarausfall.
  • Die Bärentraubenblätter (Arctostaphylus uva-ursi) Die Bärentraubenblätter können, rechtzeitig als kalt angesetzter Tee oder als Kapsel eingenommen, die Einnahme von Antibiotika bei Harnwegsinfekten vermeiden. Der Wirkstoff Arbutin in den Bärentraubenblättern wird vom Körper umgewandelt und von Bakterien in der Blase zu einem natürlichen, schonenden Antibiotikum namens "freies Hydrochinon" verarbeitet. Dieses bekämpft die Infektion, ohne die Nebenwirkungen von synthetischen Antibiotika.


Autor: Samira Aikas

HBZ · 11/2017
 
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