Teil 4 - Schmerzstillende und reinigende Stechwinde
Kleine Kräuterkunde - diese Pflanzen helfen
Die Stechwinde (bot. Smilax aspera L.), im Volksmund auch Sarsaparille oder Sassaparille genannt, gibt es in mehr als 200 Unterarten und stammt ursprünglich aus Tropen- und Subtropengebieten.
Sie ist bei amerikanischen Ureinwohnern und auch in der chinesischen Medizin ein schnell wirkendes Schmerzmittel. Außerdem soll sie angeblich Kaiser Karl V. von seiner Gicht geheilt haben.
Herzförmige Blätter, die stechen
Stechwinden sind immergrüne, rebenartige Sträucher mit bis zu zwei Metern Höhe und einem starken, knolligen Wurzelstock sowie langen, stark verzweigten Stängeln. Ihren Namen verdankt sie den gestielten, stechend gezahnten, ledrigen Blättern, die herzförmig sind, und der Tatsache, dass sie sich rankenartig emporwindet. Die roten, erbsengroßen Beeren sind traubenförmig angeordnet und haben den Spitznamen "Schlumpfbeeren", da sie die Leibspeise der Fabelwesen sein sollen.
Sie kam als Mittel gegen Syphilis
Die Stechwinde enthält einen großen Anteil Saponine sowie Phytosterine, Kohlenhydrate (man soll sie wie Spargel essen können), Cholin und Gerbstoffe. Saponine sind Seifenstoffe, die die Pflanze vor Pilzbefall schützen. Auf den menschlichen Organismus wirken sie schleimlösend, harn- und schweißtreibend, stoffwechselfördernd, ödem- und entzündungshemmend sowie venenstärkend. Importiert wurde die Stechwinde im 16. Jahrhundert nach Europa als bewährtes Mittel gegen die Geschlechtskrankheit Syphilis. Aber schnell wurden ihre anderen Wirkungen erforscht und so soll sie, als Blutreinigungstee angesetzt, angeblich den damaligen Kaiser von seiner Gicht geheilt haben. In China und bei den amerikanischen Ureinwohnern ist der Wurzelsud ein Jahrhunderte lang bewährtes Schmerzmittel, das auch die Produktion von weißen Blutkörperchen anregt. Bei den Chinesen findet die Stechwinde (wie so vieles) auch als Aphrodisiakum Einsatz. Die Inder nutzen seit Langem den Sud der Wurzel als äußerliches Mittel gegen Hauterkrankungen, was heute auch die europäische Homöopathie aufgreift.
So nehmen Sie die Stechwinde zu sich
Um die Stechwinde bei Hauterkrankungen anzuwenden, lassen Sie den aus der Wurzel gekochten Sud auskühlen und tränken ein Tuch damit, das Sie als Umschlag auf die betroffenen Areale legen und einwirken lassen. Das wiederholen Sie mehrmals täglich. Als Tee zur Blutreinigung, als Schmerzmittel oder für die anderen vielfältigen Behandlungsmöglichkeiten können Sie entweder die Wurzel trocknen und als Tee aufgießen (10 Minuten ziehen lassen). Alternativ können Sie auch auf fertigen Stechwindenwurzeltee aus der Apotheke zurückgreifen.
Vorsicht: Bei Überdosierungen oder Überempfindlichkeiten wurden gelegentlich Magenreizungen und temporäre Nierenschäden beobachtet.
Quellen: Braun/Frohne: Heilpflanzenlexikon (Gustav Fischer Verlag) sowie das Kräuterhaus Hamburg
Autor: VHSt
HBZ · 02/2018
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