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Gesundheit aktuell

Neue Entwicklungen

Coronavirus Sars-CoV-2 und die Lungenkrankheit COVID-19

Foto: Pixabay.com © PublicDomainPictures
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Die bisherigen Maßnahmen zur Kontaktbeschränkung konnten in Hamburg und dem Rest der Republik die Infektionswelle des Coronavirus abflachen.

Wann welche Lockerungsmaßnahmen sinnvoll sind, um keine zweite Welle zu riskieren, entscheiden die Regierung und die Regierungschefs der Länder in enger Kooperation mit den Virologen des Robert Koch-Institutes und einem beratenden Gremium der nationalen Wissenschaftsakademie Leopoldina in Leipzig. Gefühlt gibt es jede Woche weitere kleinere Shutdown-Erleichterungen und langsam kehrt so etwas wie eine neue Normalität ein. Damit es zu keiner zweiten Infektionswelle kommt, dürfen wir aber nicht in unserer Achtsamkeit nachlassen, da die Gefahr durch das Virus noch nicht gebannt ist. Nach dem Gesundheit-aktuell-Artikel der letzten Ausgabe gab es einige Entwicklungen, über die wir Ihnen hier einen kleinen Überblick geben (Stand 8. Mai). Sollten Sie weitere Fragen haben, können Sie auch die Corona-Hotline unter (040) 428 28 40 00 anrufen.

Weitere Nebenerscheinungen beobachtet

Bei zahlreichen schwer erkrankten Patienten haben sich Blutgerinnsel, also Thrombosen, gebildet, welche die Mediziner vor neue Herausforderungen stellen. Des Weiteren wurde festgestellt, dass die Infektion auch das menschliche Nervensystem beeinträchtigen kann, wodurch Schwindel, Kopfschmerz und die bereits bekannte Beeinträchtigung des Geruchs- und Geschmackssinns hervorgerufen werden können. Eine andere Nebenerscheinung, die von Medizinern weltweit diagnostiziert wird, tritt vor allem bei jüngeren Corona-Patienten auf. Hierbei handelt es sich um einen juckenden Ausschlag in der Erscheinungsform von blauen Flecken, der an den Zehen und vereinzelt auch an den Fingern auftritt. Abschließende Erkenntnisse zu allen Coronavirus-Symptomen gibt es allerdings weltweit noch nicht.

Viele Studien zum Infektionsweg

Zum Infektionsweg gibt es mehrere, sehr unterschiedliche Studien. So soll das Virus bereits über die Atemluft übertragbar sein. Die Angaben zum infektiösen Übertragungszeitraum schwanken dabei allerdings zwischen drei Stunden und drei Tagen. Der deutsche Virologe Hendrik Streeck, Leiter der sogenannten Heinsberg-Studie, vermutet, dass die Dunkelziffer bei der Infektionsrate mit COVID-19 sehr hoch ist, und geht dabei von rund 1,8 Millionen Corona-Fällen aus. Viele andere Experten sehen diese Studie allerdings kritisch. Zwar vertreten Virologen die Ansicht, dass Corona-Infizierte eine Immunität aufbauen. Nachweise und Kenntnis über eine mögliche Immunitätsdauer gibt es aber nicht.

Medikamente zur Behandlung

Zahlreiche Forschungszentren forschen an Mitteln, die bereits 2012 gegen das ebenfalls aus dem asiatischen Raum stammende MERS-COV-Virus, einen anderen Coronavirenstamm, zu Einsatz kamen. So beschäftigen sich weltweit rund 120 Projekte mit der Entwicklung von medizinischen Gegenmaßnahmen. In den USA setzt man derzeit auf den Wirkstoff Remdesivir, ein Mittel gegen SARS und Ebola. Nach US-amerikanischen Studien sollen Corona-Infizierte rund drei Tage schneller genesen und positiv auf das Medikament reagieren. Die USA wollen das Mittel auch ohne noch ausstehende Zulassung gegen den COVID-19-Erreger einsetzen.

Drei Typen des Virus möglich

Einige Forscher wollen derweil den COVID-19-Virenstamm entschlüsselt haben. Die Identifizierung hat ergeben, dass global drei Varianten des Coronavirus auftreten: Typ A, B und C. Der Urahn aller Coronaviren in Menschen ist nach der Analyse der Typ A, der dem Fledermausvirus am ähnlichsten ist. Interessanterweise fanden die Forscher heraus, dass Typ B am häufigsten im vermuteten Ausbruchsort im chinesischen Wuhan auftrat, während Typ A und C vermehrt in allen anderen Ländern der Welt ausbrachen.

Positives zum Schluss

Das Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI) in Braunschweig sowie das Israel Institute for Biological Research (IIBR) in Ness Ziona haben am 5. Mai verkündet, dass wegweisende Schritte in Richtung der Behandlung und Immunisierung gegen das Virus getan wurden. Beide Labore vermeldeten, dass ihnen unabhängig voneinander die Isolierung von Coronavirus-Antikörpern gelungen sei. Auf Grundlage dieser beiden Durchbrüche ist ein großer Schritt in Richtung der Entwicklung von Medikamenten und eines Impfstoffs getan. Bis wir jedoch alle die Korken knallen lassen können, müssen wir uns noch etwas gedulden. Die Studien müssen nämlich noch von unabhängigen Wissenschaftlern geprüft werden. Außerdem ist nicht garantiert, dass sich die Antikörper im menschlichen Körper ähnlich verhalten wie unter Laborbedingungen an Zellkulturen. Grund zum vorsichtigen Optimismus sind diese Neuigkeiten aber in jedem Fall! Passen Sie weiterhin gut auf sich auf, halten Sie Abstand und haben Sie noch etwas Geduld.

Quellen: Robert Koch-Institut, Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina - Nationale Akademie der Wissenschaften, Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI), The Israel Institute for Biological research (IIBR), Ärzteblatt, Bundesgesundheitsministerium, Universitätsklinikum Schleswig- Holstein, University of Oxford

Autor: VHSt

HBZ · 06/2020
 
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