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Gesundheit aktuell

Ernährung: Ein Spiegel der eigenen Lebenseinstellung

Ein Teller - ein Statement

Wo früher auf den Teller kam, was verfügbar war, ist die Ernährung heute auch ein Spiegel der eigenen Lebenseinstellung. Es ist auch nicht mehr nur die Frage um Fleisch oder nicht Fleisch, welche die Ernährungstypen unterscheidet.

Von seiner Natur her ist der Mensch als Omnivore - als Allesfresser konzipiert. Einige lebenswichtige Nährstoffe kommen nun einmal in nennenswerter Menge ausschliesslich in tierischen Lebensmitteln vor. Mit alleinigem Augenmerk auf diesen Aspekt ist eine komplett fleischlose Ernährungsweise unlogisch, aber es gibt mehr Aspekte für die Wahl des eigenen Ernährungstypen.

Der Omnivore

Nennen wir ihn mal Allesfresser, denn der moderne Omnivore isst zu viel ungesunde Lebensmittel, da er wenig bis gar nicht auf seine Ernährung achtet. Ihm ist es egal, woher das Fleisch stammt, wie viel Fettgehalt es hat und ob das Tier, zu dem das Fleisch einmal gehörte, mit Medikamenten wie Antibiotika behandelt wurde. Er tischt, dank Massentierhaltung mit genverändertem Futtermittel, täglich günstiges Fleisch auf, während seine Eltern und Grosseltern sich nur den Sonntagsbraten und freitäglichen Fisch leisten konnten. Den Gedanken, dass Fleisch luxuriös ist und für Wohlstand und Kraft steht, teilt er mit den Menschen in Entwicklungsländern. Dort steigt der Fleischkonsum proportional mit steigendem Lebensstandard. Bei gleichbleibend wachsender Erdbevölkerung ist der ökologische Super-GAU also vorprogrammiert. Bessere Bildung, gesundheitliche Aufklärung und gesellschaftlicher Druck tragen zurzeit zu dem Wandel bei. Vegetarier werden aber nur wenige Omivoren. Die Tendenz geht mehr zur Ernährungsweise der Flexitarier - der Allesesser.

Der Flexitarier

Die ganze Bandbreite der Nahrung beibehalten, um frei wählen können - das ist die Maxime des Allesessers. Er greift auf vegetarische und vegane Ernährung ebenso zurück wie auf das saftige Stück Fleisch. Von biologisch, ethisch und ökologisch korrekten Bezugsquellen sollte es aber stammen und etwas Besonderes auf dem Speiseplan bleiben. Das lässt sich der Flexitarier auch gerne etwas mehr kosten. Er achtet allgemein sehr auf seine Gesundheit, treibt Sport und raucht auch, wenn überhaupt, nur gelegentlich. Aus Sicht der Mediziner lebt der Flexitarier das optimale Ernährungsmodell. Etwas Fleisch oder Fisch zu sich zu nehmen ist gesund, da darin für die Gesundheit wichtige Nährstoffe enthalten sind. Zuviel Fleisch hingegen begünstigt Krankheiten wie Gicht, Diabetes, Bluthochdruck, Krebs und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Der Pescetarier isst zwar Fisch (italienisch: Pesce) und Meeresfrüchte, aber kein Fleisch und gehört zu den Flexitariern.

Der Vegetarier

In Deutschland gibt es, laut letzter nationalen Verzehrstudie, die 2008 veröffentlicht wurde, knapp anderthalb Millionen Menschen, die fleischlos leben. Weniger auf Religion beruht die Entscheidung deutscher Vegetarier mehr auf einem Verantwortungsgefühl Tieren und Umwelt gegenüber, sowie dem Wunsch nach einer gesünderen Lebensweise. Vegetarische Restaurants, oder zumindest eine gute Auswahl an vegetarischen Gerichten auf den Speisekarten von Restaurants und Kantinen erleichtert bei der Umsetzung. Fleischimitate aus Tofu, Soja oder Seitan helfen dabei zusätzlich. Der Ovo-Lacto-Vegetarier stellt die grösste Gruppe der Vegetarier da. Er isst kein Fleisch, kein Geflügel und keinen Fisch. Milch- und Eierprodukte sind fester Bestandteil seines Speiseplans. Da hierdurch alle wichtigen tierischen Nährstoffe abgedeckt sind, empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE) diese Ernährungsform uneingeschränkt. Anders fällt das Urteil bei den Lacto- und den Ovo-Vegetariern aus. Während die Lacto-Vegetarier auf Eierprodukte verzichten, nehmen die Ovo- Vegetarier keine Milchprodukte zu sich.

Der Veganer

Er lehnt jedes tierische Produkt ab. Cholesterin und Fett werden niemals seine Probleme sein, aber wirklich aus der Natur kann sich der Veganer nicht ernähren. Um ausreichende Mengen des lebenswichtigen Vitamin B12 zu erhalten, muss er auf künstlich angereicherte Produkte zurückgreifen. Für ihn ist es lebensnotwendig sich intensiv mit seiner Ernährung auseinanderzusetzen, um alle nötigen Nährstoffe zu erhalten. Wirklich konsequent umzusetzen ist diese Ernährungsweise nicht, da selbst pflanzliche Arzneimittel tierische Stoffe wie Gelatine enthalten. Die DGE rät allen Altersgruppen, insbesondere Säuglingen, Kindern und Jugendlichen von veganer Ernährung ab. Fehlende Proteine und mögliche Störungen im Verdauungstrakt sind dabei die wichtigsten Gründe. Zu Vertretern der veganen Untergruppen gehören der Fruitarier und der Freeganer. Der Fruitarier isst nur Produkte oder Früchte von Pflanzen, die bei der Ernte nicht die Mutterpflanze zerstören. Der Freeganer will mit seiner Ernährung gegen die Konsumgesellschaft protestieren und auf Armut und Hungersnöte in der Welt aufmerksam machen. Da seine Nahrung nichts kosten soll, sucht er sie an Plätzen wie den Mülltonnen von Supermärkten und Restaurants, was in Deutschland sogar illegal ist.

Für welche Ernährungsform man sich auch entscheidet, sollte es, solange niemand zu Schaden kommt, eine individuelle Entscheidung bleiben. Mehr Toleranz und eine wohlüberlegte, gesündere Lebensweise sind doch schon mal gute Vorsätze für 2014.

Autor: Samira Alinto

HBZ · 01/2013
 
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