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Stiftungshauptstadt Deutschlands

Stiftungsstandort Hamburg

Stiften hat in Hamburg eine lange Tradition, die bis in das 13. Jahrhundert zurückreicht. Durch den Hafen, die Hanse und den Handel über die Elbe hat die Stadt schon früh geblüht.

Zu Reichtum gekommene Händler und Gewerbetreibende aller Art haben es schon immer als ihre gesellschaftliche Pflicht verstanden, der Gesellschaft aus deren Mitte sie sind, etwas zurück zu geben. Daher gibt es in keiner anderen Stadt Deutschlands auch nur annähernd so viele Stiftungen wie in Hamburg. Und so kann die Hansestadt mit Stolz auf sechs bereits vor Ende des 15. Jahrhunderts gegründete und noch heute aktive Stiftungen blicken.

Dieser frühe Beginn des Hamburger Stiftungswesens war der Beginn eines in Deutschland ansonsten beispielslosen Wachstums und Ausdruck des bürgerschaftlichen Engagements der Hamburger Hanseaten. Heute ist die Freie und Hansestadt Hamburg die Stiftungshauptstadt Deutschlands. Mit 1.339 Stiftungen und einem verwalteten Vermögen von über 8,5 Milliarden Euro (Stand: 31.12.2014) hat kein anderes Bundesland in Deutschland eine höhere Stiftungsdichte bezogen auf seine Gesamteinwohnerzahl. Hinter dieser großen Anzahl an Stiftungen stehen Tausende von Menschen, die mit viel Geld und unglaublich viel Engagement Gutes bewirken - Gutes für Hamburg, für Deutschland, für Menschen in anderen Ländern. Neben zahlreichen kleinen Stiftungen, die auf vielfältigen Gebieten mit großem Engagement tätig sind, prägt auch eine ganze Reihe großer und namhafter Stiftungen das Bild der Hamburger Stiftungslandschaft. Dabei engagieren sich nicht nur die Stifterinnen und Stifter in herausragender Weise für das Gemeinwohl. Stiftungen bieten in weitem Umfang auch die Gelegenheit zur Teilhabe, indem sich dort viele Menschen einer guten Sache widmen können.

Die Hamburger Stiftungen bereichern damit auf unbezahlbare Weise das kulturelle, soziale, wissenschaftliche, wirtschaftliche und das sportliche Leben der Stadt. Aufgabe der Politik ist es, günstige Rahmenbedingungen zu schaffen und den Stiftungen Raum zur freien Entfaltung zu geben. Die Stiftungen profitieren vom Hamburgischen Stiftungsgesetz, mit dem die Stiftungserrichtung vereinfacht und der bürokratische Aufwand auf das erforderliche Mindestmaß reduziert worden ist. Das Referat für Stiftungsangelegenheiten in der Justizbehörde führt das Anerkennungsverfahren für neue Stiftungen durch und übt die Stiftungsaufsicht aus. Auch in der Gründungsphase berät das Referat für Stiftungsangelegenheiten Stifterinnen und Stifter und sorgt für eine zügige Durchführung der Verfahren.

Stiftung des Vereins Hamburgischer Staatsbeamten r.V.

Aus Anlass seines 75jährigen Bestehens errichtete der 1879 gegründete Verein Hamburgischer Staatsbeamten r.V. eine Stiftung, die den Namen "Wohn- und Altersheim-Stiftung des Vereins Hamburgischer Staatsbeamten r.V." erhielt. Die Genehmigung für diese Stiftung wurde im Jahr 1956 erteilt. Erweiterungen und Schwerpunktverlagerungen in der Tätigkeit führten zur Änderung der ursprünglichen satzungsgemäßen Zwecke. Diesen veränderten Verhältnissen entsprechend erhielt die Stiftung den neuen Namen "Stiftung des Vereins Hamburgischer Staatsbeamten r.V." Die Neufassung der Satzung entspricht den Erfordernissen einer Anpassung an die künftige Entwicklung des Vereins Hamburgischer Staatsbeamten r.V. und seiner Stiftung. Unter anderem unterstützt die Stiftung den Verein Hamburgischer Staatsbeamten auch finanziell bei der Erfüllung seiner satzungsgemäßen Aufgaben, aus dem Gedanken der Selbsthilfe das kulturelle und wirtschaftliche Wohl seiner Mitglieder zu fördern.

Stiftungsvermögen

Das Bürogebäude Neue ABC-Straße 8 gehört zum Vermögen des Vereins Hamburgischer Staatsbeamten r.V. Im Mai 1905 wurde das kontorhausartige Gebäude im Jugendstil - gelegen in der Innenstadt in unmittelbarer Nähe zum Gänsemarkt - eingeweiht. Bauherr und erster Eigentümer war Carl Heinrich Emil Klinkwort. Dann hatte es im Jahre 1926 die Heils-Armee Grundstücksgesellschaft in Berlin erworben und im Jahre 1955 an die Firma Röder&Langhoff in der ABC-Straße 44 weiterverkauft.

Seit 1986 ist es im Besitz der Stiftung des Vereins Hamburgischer Staatsbeamten r.V. und wird etwa zur Hälfte für unseren Verein als Geschäfts-, Versammlungs- und Kursräume genutzt. Die oberen Etagen sind als Büroräume und der Souterrain- Bereich an Butiken vermietet. Das Gebäude steht unter Denkmalschutz.

Das Bürgermeister-Amtszimmer

Mönckeberg schaut Scholz über die Schulter

Doch im Zweiten Weltkrieg ging das bemalte Bleiglas zu Bruch - schlichte Milchglasscheiben verunzierten den kleinen Erker. Aber nicht nur das störte die Optik im Bürgermeister-Amtszimmer. Auch Tapeten und Mahagoniverkleidungen, Teppiche und der opulente Marmorkamin litten mit den Jahren. So war das eben im Rathaus: Es wurde benutzt und dabei nicht geschont. Heute, nach der Renovierung vor einigen Jahren zum Anlass des hundertjährigen Rathaus-Jubiläums zeigt sich das Bürgermeister-Amtszimmer wieder in neuer Pracht.

Aus den Erkerfenstern gucken wieder die historischen Amtsvorgänger Johannes Lehmann, Johann Georg Mönckeberg und Johannes Versmann herab.

Die Medaillons mit den Herren in ihrer eins traditionellen Amtstracht zieren die drei schmalen Scheiben im Erker über dem Alten Wall, in den kleineren Glasquadraten darüber leuchten die Familienwappen der Bürgermeister. Die Bleiglasscheiben wurden nach historischen Vorbildern rekonstruiert. Erst kam die Suche nach den geeigneten Vorlagen, dann die Zeichnungen auf Pergament in Originalgröße für den ersten Eindruck, schließlich die Pappschablonen zum Ausschneiden der Glasteilchen. Bis zu 400 Stück mussten für ein Segment des dreiteiligen Erkers gefertigt werden. Das Ergebnis, nun im Bürgermeister- Amtszimmer eingesetzt, sorgt für mildes Licht, sperrt neugierige Blicke aus und vermittelt historisches Ambiente. Denn hinter den farbigen Bürgermeisterscheiben empfingen auch die Regierungschefs vor 100 Jahren, als das Rathaus gebaut wurde, ihre Gäste.

Autor: VHSt
Fotos: Tim Brüning (www.tb-photography.de) / VHSt / hamburg.de (Jawaneh Golesorkh)

HBZ · 03/2017
 
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