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Claudia Drossert und Christian Damerius

Außergewöhnliche zeitgenössische Künstler

Hamburg Landungsbrücken, Foto: (c) Christian Damerius
Hamburg Landungsbrücken, Foto: (c) Christian Damerius

In der letzten HBZ haben Sie die beiden Hamburger Maler Ines Koller und Jan Deimel kennengelernt. In dieser Ausgabe stellen wir Ihnen noch zwei weitere besondere Künstler aus dem bilderwerk Hamburg vor.

Claudia Drossert ist eine Fotokünstlerin, die mit ihren Werken Wünsche und Sehnsüchte weckt. Christian Damerius schafft es, mit grafischen Elementen und ausgefeilter Spachteltechnik Hamburger Motive in einem anderen Licht zu zeigen.

Claudia Drossert - romantische Fotokunst

Die freischaffende Fotokünstlerin Claudia Drossert stammt ursprünglich aus einer Kleinstadt im Erzgebirge, war lange Zeit Wahlhamburgerin und lebt heute auf der Ostseeinsel Poel, wo sie ein Galeriecafé betreibt. Da die beruflichen Wurzeln der 40-Jährigen in der Gastronomie liegen, hat sie sich damit den lang gehegten Wunsch erfüllt, ihre beiden Leidenschaften miteinander zu verbinden.

Als Autodidaktin brachte sie sich nach ihrer Scheidung die digitale Fotografie von Stillleben bei und verfeinerte diese über die Jahre. Ihr künstlerischer Hauptfokus liegt auf Stillleben und Naturbildern, denen sie mit einem raffinierten Spiel von Textur, Licht, Farben und Kontrast eine märchenhafte Stimmung verleiht, die sie wie Gemälde erscheinen lassen, sodass der Betrachter sich fragt: "Gemalt oder fotografiert?" Claudia Drossert bearbeitet ihre Fotos digital so lange, bis sie den Anschein erwecken, gemalte Werke zu sein - "Fotogemälde", wie sie ihr Genre nennt. Ihr künstlerisches Werkzeug besteht dabei lediglich aus einer Nikon 3200 mit einem Makroobjektiv sowie der Bildbearbeitungssoftware Adobe Photoshop.

Frei nach ihrem Leitsatz "Das Schöne begegnet mir" schöpft Claudia Drossert ihre Inspiration in erster Linie aus der Natur und arbeitet frei von Konzepten. Aber auch Ausstellungen der alten Meister, Romantik in all ihren Facetten, historische Romane und klassische Musik regen ihren kreativen Geist an. Mutige Künstlerinnen wie Tamara de Lempicka und Hilma af Klint mit ihrer Art, stringent den eigenen künstlerischen Weg zu gehen, sind zwei ihrer Vorbilder, die sie ermutigen. Ihre Arbeitsweise ist nie gleich. Mal ist sie mit ihrer Kamera bei schönem Wetter unterwegs und lässt sich treiben, mal hat sie eine Idee, wie eine Vase mit Hagebutten in die Ostsee zu stellen und das Wasser als Hintergrund zu nutzen. Immer wenn Sie in einer besonderen Stimmung ist, schöpft sie aus ihrem Bildarchiv und bearbeitet die Fotos, um aus ihnen ein neues Fotogemälde zu kreieren.

Elbphilharmonie, Foto: (c) Christian Damerius (l), Carrots (2012), Foto: (c) Claudia Drossert (r)
Elbphilharmonie, Foto: (c) Christian Damerius (l), Carrots (2012), Foto: (c) Claudia Drossert (r)

Christian Damerius - Faszination in vielen Schichten

Der Kunstmaler Christian Damerius (86) stammt aus einer Künstlerfamilie. Seine beiden Geschwister, die ebenfalls künstlerisch tätig waren, und er wurden bei Glatz in Niederschlesien geboren und lebten nach der Vertreibung 1946 erst in Niedersachsen und dann in Nordrhein-Westfalen, bevor es ihn zu seinem Studium der Germanistik, Kunstgeschichte und Kunsterziehung nach Hamburg an die Universität und Hochschule für bildende Künste zog.

Zunächst entschloss er sich, nicht als freier Maler, sondern als Gymnasiallehrer zu arbeiten und sich an der Hamburger Kunstszene in der zerstörten Stadt zu erfreuen. Große und kleine Ausstellungen in Kellern und auf Dachböden sowie das damalige Stadtbild mit großen Wandgestaltungen wie die des Künstlers Olaf Deimel, welche die Wände der Ruinen mit Farbe füllten, inspirierten ihn. Erst 40 Jahre später, nach seiner Pensionierung, machte er seine Leidenschaft zum Beruf und war zunächst als freischaffender Auftragsmaler aktiv. Im Laufe der Jahre gesellten sich aber immer mehr freie Arbeiten ganz nach seinen Vorstellungen hinzu.

Christians Damerius' markante freie Werke mit ihren grafischen Elementen, den kräftigen Farben und den mit Spachteltechnik aufgetragenen Farbschichten zeigen in der Regel bekannte Hamburgmotive in einem neuen Licht. Stilistisch bewegt sich Christian Damerius am liebsten auf der Grenze zwischen gegenständlicher und abstrakter Darstellung. "Abstraktion schafft Freiheit beim Gestalten, aber leise zugefügte gegenständliche Anklänge führen die Abstraktion wieder behutsam in die durch den Betrachter erfahrene Welt zurück. Vertraut macht die meisten Menschen glücklich", sagt der ehemalige Studiendirektor. Seine Vorbilder sind alle Maler, bei denen er das Gefühl hat, dass sie sich ernsthaft um ein anspruchsvolles Bild bemühen. Andere Vorbilder ändern sich mit den Jahren, weil auch er sich und seinen Zugang zu Bildern verändert.

Claudia Drossert

E-Mail: info@claudia-drossert.de
www.claudia-drossert.de
www.bilderwerk-hamburg.de

Christian Damerius

E-Mail: cdamerius@arcor.de
www.christian-damerius.eu
www.bilderwerk-hamburg.de


Ein Tag im Juni (2012), Foto: (c) Claudia Drossert
Ein Tag im Juni (2012), Foto: (c) Claudia Drossert

Bei seiner Arbeit hat er zuerst ein realistisches Bild vor Augen, an dem ihn bestimmte Farben, Strukturen oder Formverläufe faszinieren. Nach einer groben Skizzierung auf der Leinwand beginnt eine langsame Ausarbeitung der Einzelheiten mit Farbe und Malpaste. Dabei wird das Bild Schicht für Schicht dicker und entfernt sich zunehmend von der realen Bildwelt. Am Ende stellt er die Leinwand umgekehrt an die Wand und vergisst sie erst mal. Nach Wochen besieht er sich seine Arbeit und ist oftmals glücklich, wenn es nichts mehr zu überarbeiten gibt aber manchmal sieht er auch nur ein vollständiges Übermalen als einzigen Rettungsweg.

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Autor: VHSt
Fotos: Claudia Drossert, Christian Damerius

HBZ · 05/2021
 
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