Senat der Freien und Hansestadt Hamburg, Personalamt
Personalbericht 2020
Der Personalbericht 2020 bezieht sich auf die Einzelpläne, die Landesbetriebe und die Hochschulen der Freien und Hansestadt Hamburg.
Er basiert in großen Teilen auf den Daten des Vorjahres 2019, wird aber durch die Corona-Krise bei allen Themen beeinflusst. Auch die Art, wie die Zahlen in Kenntnis der aktuellen Entwicklungen gelesen werden, hat sich verändert. Fragen nach Chancen als Arbeitgeber im Wettbewerb um Fachkräfte oder der Erkennbarkeit des Digitalisierungsschubs in Verwaltung und Gesellschaft und einige mehr werden wohl erst im kommenden Personalbericht vollständig beantwortet werden können.
Wie in jedem Jahr werden auch in diesem Personalbericht Aspekte der Personalstruktur und des Personalmanagements miteinander verknüpft. Dies ermöglicht Schlussfolgerungen aus erkennbaren Entwicklungen, um in der Hamburger Verwaltung auf zukünftige Herausforderungen vorbereitet zu sein.
Das Wichtigste auf einen Blick:
Personalbestand
Am 31. Dezember 2019 wurden
72.877 Beschäftigungsverhältnisse zum statistischen Personalstand gezählt (Vorjahr: 71.290), davon
63.525 als Vollzeitkräfte (VK). Dies entspricht einem Plus von
1.221. Die 72.877 teilen sich in 40.956 Frauen und 31.921 Männer sowie in 40.683 Beamtinnen und Beamte und 32.194 Tarifbeschäftigte auf.
Die Beschäftigungsquote von schwerbehinderten und ihnen gleichgestellten behinderten Menschen lag bei
6,6 Prozent. Die Quote der Frauen in Spitzenfunktionen lag bei
26,7 Prozent. Der Einstellungsanteil an Migrantinnen und Migranten in der Ausbildung betrug
18 Prozent und es gab rund
41.000 IT-gestützte Büroarbeitsplätze.
Die Summe aller Beschäftigungsverhältnisse (mit und ohne Bezüge) erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahr um
2.365 auf 86.424. Insgesamt wurden 4.451 Stellen ausgeschrieben.
Diese Einrichtungen gewannen Vollzeitkräfte hinzu:
- Behörde für Schule und Berufsbildung: 371,9
- Bezirksämter: 147,2
- Behörde für Inneres und Sport: 279,1
- Justizbehörde: 73,7
- Finanzbehörde: 50,2
- Hochschulen: 115,5
- Landesbetrieb Verkehr: 63,7
- Landesbetrieb Straßen, Brücken u. Gewässer: 38,4
- sonstiger Personalstand: 81,7
Aufgrund weiter steigender Zahlen der Schülerinnen und Schüler wurde die Summe der Beschäftigungsverhältnisse im Bildungsbereich in einem Volumen von 370 VK ausgebaut. Die Anzahl der sachgrundlosen Befristungen ging von 166 im Jahr 2018 auf 58 im Jahr 2019 zurück.
Auszubildende gegen Fachkräftemangel
Zum 31.12.2019 waren
5.412 Auszubildende (inklusive Lehramtsanwartschaft, Referendariat, Rechtsreferendariat und sonstiger Ausbildungsverhältnisse) in der Hamburger Verwaltung beschäftigt. Das bedeutet eine Steigerung von 12 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Im Jahr 2019 wurden insgesamt
1.548 Auszubildende neu eingestellt. Den stärksten Zuwachs mit 1.405 Auszubildenden konnte der Polizeivollzugsdienst verbuchen.
Beschäftigungsvolumen nach Statusgruppen in Vollkräften
- gegliedert nach Einzelplänen -
Einzelpläne | 2019 | 2020 | Diff. |
1.01 | Bürgerschaft | 85,8 | 77,7 | -8,1 |
1.03 | Rechnungshof | 120,8 | 122,6 | +1,8 |
1.04 | Datenschutz und Informationsfreiheit | 26,7 | 33,6 | +6,9 |
1.1 | Senat und Personalamt | 450,5 | 490,6 | +40,1 |
| (darunter: Senatskanzlei | 152 | 247,9 | 95,9) |
| (darunter: Personalamt - ohne Rückkehrer | 200,3 | 211,5 | 44,2) |
| (darunter: Personalamt - Rückkehrer | 36,3 | 31,3 | -5) |
1.2 | Bezirksamt Hamburg-Mitte | 1.268,8 | 1.281,9 | +13,1 |
1.3 | Bezirksamt Altona | 998,4 | 992,5 | -5,9 |
1.4 | Bezirksamt Eimsbüttel | 837,1 | 851,5 | +14,4 |
1.5 | Bezirksamt Hamburg-Nord | 992 | 1.002,7 | +10,7 |
1.6 | Bezirksamt Wandsbek | 1.351,7 | 1.449,7 | +98 |
1.7 | Bezirksamt Bergedorf | 520,8 | 529,7 | +8,9 |
1.8 | Bezirksamt Harburg | 692,4 | 700,4 | +8 |
2.0 | Justizbehörde | 4.612,4 | 4.686,1 | +73,7 |
| (darunter: Justizvollzug | 1.377 | 1.395,1 | 18,1) |
3.1 | Behörde für Schule und Berufsbildung | 16.792,4 | 17.164,3 | +371,9 |
| (darunter: Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung | 228,6 | 241,5 | 12,9) |
| (darunter: Lehrkräfte an staatlichen allgemeinbildenden Schulen | 13.451,2 | 13.674,3 | 223,1) |
3.2 | Behörde f. Wissenschaft, Forschung u. Gleichstellung | 117 | 119,1 | +2,1 |
3.3 | Behörde für Kultur und Medien | 223,4 | 233,5 | +10,1 |
4.0 | Behörde für Arbeit, Soziales, Familie und Integration | 1.645,2 | 1.626,5 | -18,7 |
| (darunter: Jobcenter team.arbeit.hamburg | 871,8 | 858,3 | -13,5 |
5.0 | Behörde für Gesundheit und Verbraucherschutz | 595,3 | 612,5 | +17,2 |
6.1 | Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen | 547,2 | 553,1 | +5,9 |
6.2 | Behörde für Umwelt und Energie | 556,7 | 559,2 | +2,5 |
7.0 | Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation | 492,4 | 492,1 | -0,3 |
8.1 | Behörde für Inneres und Sport | 12.478,8 | 12.757,9 | +279,1 |
| (darunter: Polizeivollzugsdienst | 7.783,7 | 7.892,1 | 108,4) |
| (darunter: feuerwehrtechnischer Dienst | 2.453,4 | 2.509,8 | 56,4) |
| (darunter: Verwaltung und sonstige Funktionen | 2.241,5 | 2.356 | 114,5) |
9.1 | Finanzbehörde | 3.768,7 | 3.819 | +50,3 |
| (darunter: sonstige Finanzbehörde | 425,3 | 457,5 | 32,2) |
| (darunter: Steuerverwaltung | 3.343,4 | 3.361,4 | 18) |
Einzelpläne gesamt | 49.174,5 | 50.156,3 | +981,8 |
Beschäftigungsvolumen nach Statusgruppen
- nach Hochschulen bzw. Landesbetrieben -
Hochschulen nach § 15 LHO | 2019 | 2020 | Diff. |
HafenCity Universität Hamburg | 194,6 | 203,7 | +9,1 |
Hochschule für Angewandte Wissenschaften | 977,1 | 1.029,7 | +50,6 |
Hochschule für bildende Künste | 95,7 | 92,5 | -3,2 |
Hochschule für Musik und Theater | 174,7 | 182 | +7,3 |
Technische Universität Hamburg-Harburg | 975,8 | 991,6 | +15,8 |
Universität Hamburg | 3.482,2 | 3.516,4 | +34,2 |
Hochschulen gesamt | 5.900,1 | 6.016 | +115,9 |
Landesbetriebe nach § 26 LHO | 2019 | 2020 | Diff. |
Großmarkt Obst, Gemüse und Blumen | 34,1 | 34,1 | +/-0 |
Hamburgische Münze | 37 | 37,2 | +0,2 |
Institut für Hygiene und Umwelt | 269,8 | 272,6 | +2,8 |
Kasse.Hamburg | 319,6 | 338,4 | +18,8 |
Landesbetrieb Erziehung und Beratung (LEB) | 636 | 641,5 | +5,5 |
Landesbetrieb Gebäudereinigung Hamburg | 151,2 | 138,4 | -12,8 |
Landesbetrieb Geoinformation und Vermessung | 318,5 | 332,8 | +14,3 |
Landesbetrieb Hamburger Institut für berufliche Bildung | 2.544,3 | 2.521,4 | -22,9 |
Landesbetrieb Hamburger Volkshochschule | 138,2 | 132,8 | -5,4 |
Landesbetrieb Immobilienmanagement und Grundvermögen | 169 | 186,9 | +17,9 |
Landesbetrieb Rathaus | 39,6 | 35,6 | -4 |
Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer | 624,6 | 663 | +38,4 |
Landesbetrieb Verkehr | 372,2 | 435,9 | +63,7 |
Landesbetrieb ZAF/AMD | 128 | 120,5 | -7,5 |
Planetarium Hamburg | 9,1 | 10,7 | +1,6 |
SBH Schulbau Hamburg | 899,9 | 913,2 | +13,3 |
Staats- und Universitätsbibliothek | 178,6 | 178,1 | -0,5 |
Zentrum für Personaldienste | 359,6 | 359,8 | +0,2 |
Landesbetriebe gesamt | 7.229,3 | 7.353 | +123,7 |
Hamburgische Verwaltung insgesamt | 62.303,9 | 63.525,3 | +1.221,4 |
Fachkräftestrategie Ärzte geht auf
Im Öffentlichen Gesundheitsdienst sowie in weiteren Funktionen der FHH waren 211 Ärztinnen und Ärzte beschäftigt (ohne Not- und Tierärzte). Bis 2026 werden 38,9 Prozent der Ärztinnen und Ärzte altersbedingt ausscheiden. Die Herausforderung ist, qualifizierte Fachkräfte für die ärztlichen Tätigkeiten zu finden. Im Jahr 2019 konnten bereits 72,2 Prozent der Stellen erfolgreich besetzt werden (2018: 46,7 Prozent).
Budgetrelevanter Personalstand
Die Gesamtzahl der ohne monatliche Bezüge beurlaubten Beschäftigten in der hamburgischen Verwaltung betrug 3.333 (Vorjahr: 3.395), davon 2.859 Frauen. Es gab 827 Erkrankte ohne Entgelt (Vorjahr: 715) und 1 Beschäftigten ohne Zahlung zum Stichtag (Vorjahr: 140).
Verhinderung von vorzeitigem Ruhestand
Im Berichtsjahr 2019 wurden zentral durch das Personalamt 72 Beamtinnen und Beamte betreut, die von Dienstunfähigkeit betroffen waren. In 38 Fällen konnte eine vorzeitige Versetzung in den Ruhestand durch Versetzung, Umsetzung oder Abordnung vermieden werden.
Personalaufwendungen
Die Personalaufwendungen in der Kernverwaltung betrugen 2018 rund 5.698.000.000 Euro. Es gab 36.283 Versorgungsempfängerinnen und -empfänger sowie 27.226 Zusatzversorgungsempfängerinnen und -empfänger.
Altersstruktur
Die hamburgische Verwaltung verjüngt sich aufgrund der gesteigerten Ausbildungszahlen sehr langsam, aber doch stetig. Das Durchschnittsalter betrug 45,7 Jahre. In einigen Berufsgruppen liegt das Durchschnittsalter deutlich über dem hamburgweiten Durchschnitt. Hier sind besonders hohe altersbedingte Abgänge bis 2027 zu erwarten.
Gesundheit und Fehlzeitenquoten
Die vergleichende Arbeitsunfähigkeitsquote in der hamburgischen Verwaltung stieg im Berichtsjahr 2019 um 0,2 Prozentpunkte auf 7,3 Prozent. Nahezu 40 Prozent aller krankheitsbedingten Fehltage wurden durch Langzeiterkrankungen mit einer Dauer von mehr als 30 Arbeitstagen verursacht. Die hamburgische Verwaltung verstärkt weiterhin die Ursachenanalyse und ihre Anstrengungen beim Gesundheitsmanagement.
Inklusion
Die Beschäftigungsquote für schwerbehinderte und ihnen gleichgestellte behinderte Menschen lag 2019 bei 6,6 Prozent und damit 1,6 Prozent über der gesetzlichen Quote.
Frauenanteil und Frauenanteil in Führungsfunktionen
Der generelle Frauenanteil betrug gemessen am statistischen Personalbestand im Jahr 2019 56,2 Prozent (Vorjahr 55,9 Prozent) und steigt damit weiter leicht an. Der Anteil von Frauen in Führungsfunktionen in der FHH liegt seit Jahren - bei leicht ansteigender Tendenz - bei rund 40 Prozent. Die Kennziffer "Frauenanteil in den Besoldungen B2 bis B6 (sowie mit vergleichbarem Entgelt im Tarifbereich)" dokumentiert den Anteil in den Spitzenpositionen der FHH. Hier wurden 26,7 Prozent erreicht (29,3 Prozent im Vorjahr).
Digitalisierungsfortschritt und Kulturwandel
Die Corona-Krisen-Ausnahmesituation hat vieles möglich gemacht. So konnte etwa die Verlagerung einer Vielzahl von Arbeitsplätzen in das Homeoffice innerhalb weniger Tage realisiert werden. Dies betraf etwa 70 Prozent der rund 41.000 IT-Arbeitsplätze. Das hat auch an vielen Stellen die Frage von Führung und Steuerung neu aufgeworfen. Waren Anfang 2019 noch gut 15.000 Bürorechner mit sogenannten VPN-Anschlüssen ausgestattet und die entsprechenden Beschäftigten damit in der Lage, mobil zu arbeiten, wurden im Laufe des Jahres nahezu alle neu beschafften Laptops standardmäßig mit diesen Möglichkeiten ausgestattet. Die Zahl derer, die den HIM-Workflow zur Unterstützung von Geschäfts- und Entscheidungsprozessen nutzten, stieg von weniger als 2.000 auf 7.289 Personen.
Quelle: Personalbericht 2020, Senat der Freien und Hansestadt Hamburg, Personalamt. www.hamburg.de
Hinweis: Für Vollständigkeit, Fehler redaktioneller und technischer Art, Auslassungen etc. sowie die Vollständigkeit und Richtigkeit der Angaben kann der VHSt keine Haftung übernehmen.
Autor: VHSt
HBZ · 12/2020
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