Hamburgs Partnerstädte

Osaka - Handelszentrum Japans

Osakas Containerhafen - ein Stück Heimatgefühl für Hamburger

Die städtepartnerschaftliche Verbindung zur japanischen Wirtschafts- und Hafenmetropole Osaka besteht seit mehr als 30 Jahren.

Traditionelle Handelsbeziehungen zwischen der Hansestadt und den japanischen Hauptinseln reichen zurück in das 19. Jahrhundert. Das bereits über fünfzig Mal alljährlich im Mai veranstaltete Kirschblütenfest verwandelt die innenstädtische Alsterumgebung der Hansestadt in ein wundervolles Blütenmeer und ist eine beliebte kulturelle Huldigung an die japanische Gemeinde in Hamburg.

Handelszentrum, Wirtschaftsmotor und Hafencity

Osaka gilt als wichtiges wirtschaftliches Zentrum Japans. Seit jeher ist der Hafen der Millionenmetropole auf der Insel Honshu ein treibender Motor für Wohlstand und Wachstum. Die drittgrößte Stadt Japans besticht durch moderne Architektur, kulturelle Tradition und historische Bauwerke. Weltweiten Ruf genießen die kulinarischen Spezialitäten und die besondere japanische Unterhaltungskunst Manza, die für komödiantisches Schauspiel steht. Das Wohnen in der atemberaubenden Großstadt ist nicht billig, denn direkt hinter Tokio gilt Osaka weltweit als Ort mit den höchsten Lebenshaltungskosten. Das historische Zentrum befindet sich rund um den Shopping-District Shinsaibashi und liegt im Süden. Die großen Büro- und Geschäftshäuser ragen im nördlichen Stadtkern Richtung Himmel.

Während Sakura, der Kirschblüte, wirkt die Stadt magisch

Vom buddhistischen zum Handelszentrum

Osaka war Mitte des 7. Jahrhunderts kaiserliche Residenzstadt und trug noch den Namen Naniwa. Ende des 15. Jahrhunderts wurde die Region immer mehr zum buddhistischen Zentrum mit stark befestigten Tempelanlagen, die keine einhundert Jahre später vom japanischen Feldherren Oda Nobunaga wieder zerstört wurden. An ihre Stelle rückte die noch heute existente Burg von Osaka, die im Zuge der japanischen Einigung eine überaus wichtige Rolle auf dem Weg zur Moderne spielte. Die Burganlage inmitten der City aus Wolkenkratzern wirkt wie aus der Zeit gefallen und ist eine der beliebtesten Touristenattraktionen. Hier kann man mehr über die faszinierende Geschichte Japans erfahren. Besonders zur Sakura, der Kirschblütenzeit, ist jeder Schnappschuss hier ein Postkartenmotiv.

Seit der Verwaltungsneuordnung der späten 1980er-Jahre besteht Osaka aus 24 Stadtbezirken. Osaka ist der Warenumschlagplatz für Japan. Im weltweiten Ranking der leistungsstärksten Metropolregionen rangiert die Stadt an der gleichnamigen Bucht auf Platz 7. Aber auch touristisch hat Osaka viel zu bieten und gehört mit Tokio zu den beliebtesten Reisezielen in Japan. Die schmalen, mit Werbung überbordenden Gassen von Namba mit Restaurants, Boutiquen und jeder Menge Kunst in all ihren Formen sind dabei ebenso ein Touristenmagnet wie der Themenpark Universal Studios Japan in Osakas Bay Area.

Flughafen mitten im Ozean

Auch im Fremdenverkehr setzt der ehemalige Expostandort Osaka Maßstäbe und gehört zu den Top 20 der meistbesuchten Städte weltweit. Als Überbleibsel der Weltausstellung ist der 103 Meter hohe Sende- und Aussichtsturm Tsutenkaku in der Nähe des Westbahnhofs eines der städtischen Wahrzeichen. Beliebte Sehenswürdigkeiten sind auch die Pagode am buddhistischen Tempel, die Shinto- und Nambaschreine, der Tower of Life, das große Aquarium oder die historische Stadthalle. Für eine gigantische Kulisse sorgen das Sky Building und die benachbarten Wolkenkratzer von Umeda. Kulturelle Höhepunkte erleben die Besucher in den zahlreichen Aufführungsorten des klassischen japanischen Theaters oder der berühmten Komödie. Für Kurzweiligkeit sorgen viele große Feste, Sportveranstaltungen, das Universal-Freizeitpark-Resort oder die traditionellen Märkte und Straßenzüge mit den vielen Imbissbuden. Osaka steht auch für Shoppingerlebnis und Lifestyle. Besonders kurios: Der moderne internationale Airport Kansai befindet sich rund 60 Kilometer südlich des Stadtzentrums und liegt mitten im Meer auf einer künstlich erbauten Insel.

Der Dotombori River fließt durch Downtown Osaka

Begründung der Städtepartnerschaft

Mitte der 1980er-Jahre stießen vor allem Vertreter der Wirtschaft eine städtepartnerschaftliche Verbindung mit der japanischen Hafenstadt an. Senat und Politik plädierten bis dato allerdings für Partnerschaften unter dem Gleichbehandlungsprinzip aller Regionen und dem Zweck einer helfenden Unterstützung auf etlichen Ebenen. Nach allerlei Diskussionen und einer grundsätzlichen Entscheidung revidierte man seitens der Politik diese Haltung und erste Verhandlungen ergaben sich. Im Mai 1989 war die städtepartnerschaftliche Übereinkunft dann unterschriftsreif und wurde vom damaligen Ersten Bürgermeister Hamburgs, Henning Voscherau, und seinem Amtskollegen Masya Nishio besiegelt. Sogleich konnten sich die Bürgerinnen und Bürger an der japanischen Woche in Hamburg im Rahmen des 800. Hafengeburtstages als erstem Höhepunkt erfreuen.

Seitdem ist der Austausch in vielen Lebensbereichen fester Bestandteil der Städtepartnerschaft. Feste, zahlreiche Veranstaltungen, Messen, Besuche und Verbindungen aus Wirtschaft, Bildung, Vereinen, Sport und sogar zwischen den beiden Tierparks haben sich zügig etabliert. 1991 wurde in Hamburg die Eröffnung des größten japanischen Gartens in Europa gefeiert. Die vom Osakaer Landschaftsarchitekten Yoshikuni Araki entworfene 18.000 Quadratmeter umfassende Naturanlage befindet sich auf dem Gelände des Parks Planten un Blomen. Als Osaka 1995 verheerende Schäden und viele Opfer infolge eines großen Erdbebens zu beklagen hatte, ließen Anteilnahme sowie Hilfe aus der Hansestadt nicht lange auf sich warten. Im Jahr 2019 feierte man das dreißigjährige Jubiläum, zu dessen Anlass Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher nach Osaka reiste, wo das freundschaftliche Bündnis feierlich erneuert wurde.

Quellen: Senatskanzlei-Staatsamt Hamburg, Amerikazentrum e. V. Hamburg, "Beyond History"-Blog, Hamburg.de, Choosechicago.com, Visittheusa.de

Fotos: Pixabay.com: Hogwarts © manseok Kim; Sakura © N. Thuy; Burg Osaka © leo leung; Skyline © xegxef; Containerhafen © ronaldlau; Namba © M. Wakui; Rolltreppe © D. Mark; Food © H. Choudhary; Hafen © C. Kitina; restl. © djedj

Bildergalerie

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