
Neue Erkenntnisse im Hamburger Klimainformationssystem
Hitze, Trockenheit, Starkregen
Im vergangenen Jahr stellte die Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft das Hamburger Klimainformationssystem als neue Informationsplattform vor.
Aus dessen Daten können Rückschlüsse auf die Resilienz der Stadt gezogen und Handlungsbedarfe für die Anpassung an den Klimawandel in Hamburg erkannt werden. Nun wurde eine aktualisierte Version veröffentlicht, die um zwei weitere Indikatoren ergänzt wurde: "Übersterblichkeit während Hitzeperioden" sowie "Trockenheitsbedingte Fällung von Straßenbäumen". Damit umfasst das Klimainformationssystem insgesamt 40 Indikatoren. Davon stellen acht die Klimaentwicklung (Temperatur, Regen, Sonnenschein) dar, 28 zeigen deren Folgen in Hamburg (zum Beispiel Gebäudeschäden, Trinkwasserbedarf, Sturmfluten) und vier Indikatoren flankieren diese Informationen mit Stadtentwicklungsparametern (Bevölkerungsentwicklung, Versiegelung).
Die aktualisierten Zeitreihen bestätigen die bereits bekannten Entwicklungen und belegen die Abnahme der Anzahl der Eistage, an denen die Höchsttemperatur nicht über den Gefrierpunkt kommt, sowie die steigende Länge von Trockenperioden. Gleichzeitig verzeichnet Hamburg über das Jahr hinweg nicht weniger, sondern mehr Niederschlag. Diese Gleichzeitigkeit von mehr Trockenperioden und mehr Gesamtniederschlag liegt vor allem daran, dass sich die sommerlichen Regenmengen auf weniger Regentage konzentrieren.
Eine wichtige Erkenntnis aus den neuen Daten ist, dass auch in Hamburg mehr Menschen während der Hitze im Sommer sterben. Diese Übersterblichkeit ist vor allem auf die hohe Belastung des Herz-Kreislauf- Systems bei Hitze zurückzuführen, die bei vulnerablen Gruppen lebensbedrohlich werden kann. Die Stadt erarbeitet unter der Leitung der Sozialbehörde bereits einen Hitzeaktionsplan, um auf akute Hitzephasen noch besser vorbereitet zu sein. Jens Kerstan, Senator für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft: "Die Stadt muss hitzeangepasst gestaltet und das Stadtklima verbessert werden. Der Ausbau der blau-grünen Infrastruktur und das Schaffen von schattigen Plätzen und Wegeverbindungen müssen daher in den nächsten Jahren sichtbar und spürbar vorangetrieben werden."
Ein weiterer neuer Indikator ist das Thema trockenheitsbedingte Fällung von Straßenbäumen: In den Rekordsommern von 2018, 2019 und 2020 sorgten Hitze und Trockenheit erstmals für große Probleme bei Hamburgs Straßenbäumen. Zum Schutz des Straßenbaumbestands werden die Verbesserung der Baumstandorte, die Beobachtung des Bewässerungsbedarfs über Sensorik sowie die Auswahl klima- und standortangepasster Baumarten vorangetrieben.
Das Klimainformationssystem steht allen Hamburgerinnen und Hamburgern im Internet unter
www.hamburg.de/klimainformationssystem zur Verfügung.
HBZ · 11/2024
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